Tedesco ging vor seinen Profis in die Knie

Schalkes unglaubliche Aufholjagd gegen Borussia Dortmund vom 0:4 zum 4:4 ist eine der spektakulärsten Geschichten, die das Revierderby jemals schrieb. Grossen Anteil daran hatte Schalke-Coach Domenico Tedesco.

Beim Stand von 0:4 ging der Trainer in der Halbzeitpause vor den Spielern in die Knie, wie Goalie Ralf Fährmann im "Aktuellen Sportstudio" des "ZDF" verriet. "Er hat uns enger zusammengerufen, wir saßen ganz eng. Dann ist er auf die Knie vor uns gegangen und hat gesagt: Dass wir aus dem Spiel jetzt schon lernen müssen. Dass so eine erste Halbzeit immer mal passiert. Wir müssen die zweite Halbzeit anders angehen, unser Herz in die Hand nehmen. Und die zweite Halbzeit als neues Spiel sehen. Er hat auch darauf hingewiesen, dass Dortmund gerade in einer schwierigen Situation ist, in einer schwierigen Phase. Und gerade, wenn sie einen Anschlusstreffer bekommen, kann es nochmal kritisch für Dortmund werden."

Tatsächlich kam es so: Nach dem Anschlusstreffer zum 1:4 wurde der BVB immer nervöser, während Schalke mit stolzer Brust und viel Selbstvertrauen auf die Tube drückte. Die Folge waren drei weitere Treffer für die Gelsenkirchener - der 4:4-Ausgleich durch Naldo in der Nachspielzeit.

Auch Vize-Kapitän Leon Goretzka lobte seinen Trainer im Anschluss in höchsten Tönen - vor allem dafür, dass Tedesco trotz der katastrophalen ersten Halbzeit nicht auf das Team einprügelte, sondern es aufbaute. "Wir sollten ruhig bleiben. Der Trainer sagte, das Spiel geht bei null wieder los", so Goretzka.

Tedesco selbst gab nach dem Spiel offen zu, dass er an den Punkt beim BVB nach den ersten 45 Minuten lange Zeit noch nicht glauben wollte: "Ab dem 2:4 habe ich angefangen zu überlegen. Ab dem 3:4 habe ich daran geglaubt."

Klar ist, dass die Gemütslage in den Lagern des BVB und von Schalke unterschiedlicher nicht sein könnten. Dasselbe trifft auch auf die Stimmung und vor allem Jobsicherheit der Trainer Tedesco und Peter Bosz zu.