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Im Fürstentum angekommen
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So geht es Diego Benaglio bei Monaco

Nach zehn Jahren beim VfL Wolfsburg suchte der frühere Schweizer Nati-Keeper Diego Benaglio bei der AS Monaco eine neue Herausforderung. In der Ligue 1 ist der 34-Jährige in seinen bisherigen Einsätzen noch ohne Gegentreffer.

Der Schweizer fasste im vergangenen Jahr den Entschluss, Deutschland nach einem Jahrzehnt zu verlassen. Mit dem VfL Wolfsburg hatte er in dieser Zeit den deutschen Supercup, den DFB-Pokal und die Meisterschaft gewonnen. In seiner letzten Saison bei den Wölfen hatte er seinen Stammplatz endgültig verloren. Auch bei den Monegassen ist der Goalie nur Ersatz, dabei hätte er in dieser Saison auch einen Stammplatz haben können – bei den Grasshoppers.

Neue Herausforderung gesucht und gefunden

„Ich fühlte mich für die Schweiz noch nicht bereit und wollte meine Karriere im Ausland fortsetzen. Aber vielleicht wird die Super League doch irgendwann nochmal zum Thema für mich. Solange ich den Ehrgeiz wie heute spüre, möchte ich spielen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich mich besser fühle als mit 25 – im Kopf und auch körperlich. Ich trainiere viel effizienter, habe Pausen dank des Nati-Rücktritts“, erklärte er kürzlich im Gespräch mit „Blick“. Stattdessen zog er das Abenteuer Frankreich bzw. Monte Carlo vor und kam bisher in drei Ligue 1-Partien (ohne Gegentor), drei Champions League-Spielen (neun Gegentreffer) sowie in vier Pokalpartien (fünf Gegentore) zum Zuge.

Die Wolfsburger verlassen zu haben sieht er im Nachhinein nicht als Fehler, zumal er auch dort keine Einsatzzeiten mehr erhielt. „Zudem habe ich gespürt, dass es für mich vielleicht die letzte Möglichkeit ist, nochmals eine neue Herausforderung im Ausland anzunehmen.“ Dass er auch bei der AS Monaco nur zweite Wahl ist, damit kann er leben. „Danijel Subasic wurde hier letzte Saison Meister und zum besten Goalie der Ligue 1 gewählt. Ich war nicht so vermessen, zu glauben, dass ich ihn sofort nach meiner Ankunft verdrängen kann. Aber die Aufgabe als Nummer 2 ist heute vielfältig, ich helfe jungen Spielern, bin Bindeglied im Team, komme menschlich mit allen klar – und ich kam ja auch schon auf 10 Spiele diese Saison.“

Vom Verletzungspech eingeholt

Mehr Partien kommen aktuell jedoch nicht hinzu. Im Jahr 2018 verfolgt den 34-Jährigen, dessen Kontrakt noch bis Sommer 2020 läuft, das Verletzungspech. Nachdem er bereits Ende Januar aufgrund einer Oberschenkelverletzung bis Mitte März pausieren musste, hat er sich Ende März erneut eine Blessur zugezogen – dieses Mal ist es das Knie. Bei einem Testspiel gegen Genua (4:1) stiess er bereits im ersten Durchgang mit einem Mitspieler zusammen. Wie lange er nun passen muss, ist unklar. Zuletzt verpasste er das Ligapokal-Endspiel gegen Paris (0:3).

Für die Schweizer Nati absolvierte Diego Benaglio in seiner Karriere 61 Partien. Seinen Rücktritt aus dem Team bereut er ebenso wenig wie seinen Abschied aus Wolfsburg. „Es war Zeit und gut überlegt nach der WM 2014. Ich spürte, dass ich mich voll auf den Klub-Fussball konzentrieren will“, so Benaglio. Dennoch blickt er mit einem weinenden Auge zurück, denn der ein oder andere Akteur fehlt ihm schon: „Wir haben zusammen viel erlebt, das verbindet. Zum Beispiel Physiotherapeut Christian Meissgeier, mit dem ich von der U15 bis zur A-Nati alle Auswahlen gemeinsam durchlebt hatte. Oder Philipp Ebneter, die gute Seele und der Ruhepol der Nationalmannschaft. Aber natürlich auch Spieler wie mein Freund Stephan Lichtsteiner, mit dem ich viele Jahre das Zimmer geteilt habe.“

Dennoch geht sein derzeitiger Blick nach vorne. Schnellstmöglich möchte er im Saisonendspurt wieder im Kader stehen, dazu muss die Knieblessur jedoch erst einmal auskuriert werden. Und das Thema Schweiz könnte ja auch noch mal eines werden – vielleicht nicht für die Nati, aber zumindest die Super League wird er auch künftig im Auge behalten. (mic)

  psc       5 April, 2018 09:51
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