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Bei Stoke aussortiert
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Jesé: So ist er am Tiefpunkt angelangt

Einst als legitimer Nachfolger von Cristiano Ronaldo gehandelt ist der spanische Ex-Real-Profi Jesé inzwischen am Tiefpunkt angelegt. Vor allem private Probleme haben zu diesem Abstieg geführt.

Bis im Sommer 2016 ging die Karriere von Jesé mehr oder weniger steil nach oben. Zwar hatte er es noch nicht zum Stammspieler bei Real Madrid geschafft, doch Trainer Zinédine Zidane schenkte dem Angreifer immer wieder das Vertrauen und dieser zahlte es mit regelmässigen Treffern zurück. Doch dann war das Reservistendasein dem ambitionierten Jesé nicht mehr genug. Er entschied sich für einen Wechsel zu Scheich-Verein Paris St. Germain.

Von da an zeigte die Leistungskurve nach unten - und zwar ziemlich rapide. Er erlebte eine Hinrunde zum Vergessen mit seltenen Einsätzen. Im Winter kehrte er nach Spanien zurück und spielte während einem halben Jahr für Las Palmas. Dort wurde er zwar regelmässig eingesetzt, wies am Ende des Engagements mit drei Treffern aber ebenfalls keine beeindruckende Bilanz vor.

Dennoch sicherte sich Stoke im Sommer auf Leihbasis für eine Saison die Rechte am inzwischen 24-Jährigen. Der Wechsel in die Premier League war für den Torjäger aber wohl nicht das Richtige. In seinem ersten Spiel gegen Arsenal erzielte er zwar sogleich ein Tor, es blieb bis zum jetzigen Zeitpunkt aber das einzige.

Anfang Dezember kam es beim Spiel gegen Swansea zum Eklat: Nachdem Trainer Mark Hughes den Reservespieler nicht einsetzte, lief er wortlos in die Kabine, ging duschen und verliess das Stadion. Seither ist Jesé bei den Potters suspendiert. "Er wurde dafür bestraft. Er hat einen Fehler gemacht und verstanden, dass er keine korrekte Entscheidung traf. Er ist frustriert, weil er spielen will. Jesé ist kein Mann der vielen Worte, weil sein Englisch nicht sehr gut ist. Aber er weiß, dass das nicht richtig war", sagte Hughes später.

Wie konnte es zu einem derartigen Absturz kommen? Spanische Medien berichten vor allem von privaten Problemen. Jesé weist ein turbulentes Liebesleben auf und verschmäht auch keine "gute" Party. Er hat drei Kinder von zwei unterschiedlichen Frauen, soll die Mutter der ersten beiden Kinder mehrfach betrogen haben. Sein jüngster Sohn, der im Sommer geboren wurde, hat eine schwere Krankheit und kämpft noch immer um sein Überleben. Jesés aktuelle Freundin, Aurah Ruiz, ein 28-jähriges It-Girl, das auch schon in Reality TV-Sendungen auftrat, machte dem Premier Legue-Legionär im November schwere Vorwürfe. "Während dein Sohn krank ist und auf dich wartet, gehst du mit Freunden Essen. Du bis fast nie hier", teilte sie in einem Instagram Live-Video mit.

Die privaten Problemen, dazu die Sprachschwierigkeiten auf der Insel und der völlig andere Lebensstil dürften für Jesé zuviel des Guten sein. Es ist kaum anzunehmen, dass er angesichts dieser Umstände noch lange beim Verein von Xherdan Shaqiri bleibt und dort tatsächlich den Anschluss findet. Vertraglich ist er noch immer an PSG gebunden, wo sein Vertrag bis 2021 weiterläuft.

Immerhin: Sein unbestrittenes fussballerisches Talent werden dazu führen, dass Vereine aus Spanien ihn wohl weiterhin aufnehmen würden.

  psc       14 Dezember, 2017 17:32
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