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In der 3. Liga Deutschlands
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Ex-FCB-Profi Stephan Andrist startet durch

Stephan Andrist hat eine durchaus ereignisreiche und spektakuläre Karriere hingelegt. Beim FC Thun ausgebildet, schaffte er den Durchbruch beim FC Basel einst nicht und drohte in den Niederungen zu versinken. Seit knapp drei Jahren startet er aber in der 3. Liga Deutschlands durch. In dieser Saison beim SV Wehen Wiesbaden so richtig.

Der Klub aus Hessen kämpft um den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Stephan Andrist hat grossen Anteil daran, dass diese Ambitionen bestehen können.

Mittlerweile ist es mehr als zweieinhalb Jahre her seit sich Andrist auf den Weg nach Deutschland gemacht hat. Vom FC Aarau zog es ihn in die 3. Liga zum FC Hansa Rostock. Dabei hatte er in seiner Schweizer Heimat bereits mächtig Erfahrung gesammelt – insgesamt bestritt er etwa 150 Super-League-Partien für den FC Thun, den FC Basel und den FC Aarau. Zudem sammelte er bereits zu Zeiten beim FC Basel Spielpraxis in der Champions- sowie der Europa League. „Wenn du auf einmal gegen Stars spielst, die du sonst nur aus dem TV kennst, ist das schon gigantisch. Das sind Momente, die ich genossen habe und nie vergessen werde“, erzählte er kürzlich im Gespräch mit „liga3-online.de“.

Ein spezieller Weg

Um so erstaunlicher, dass sich der inzwischen 30-Jährige für die 3. Liga entschied. Doch für ihn gibt es diesbezüglich eine logische Erklärung: „Ich wollte immer mal im Ausland spielen. Es hat mich gereizt, eine neue Herausforderung anzunehmen und ein Abenteuer weit weg von zuhause zu beginnen. Für Deutschland sprach auch, dass der Fussball hier höher angesehen ist und Spiele bis runter in die 4. Liga im TV übertragen werden. In der Schweiz kann man nicht einmal die 2. Liga im Fernsehen verfolgen.“

Nach anfänglichen Problemen an der Ostsee avancierte er dort schnell zum Topscorer – sowohl in seiner ersten Saison (ab der Rückrunde) als auch in der vergangenen Spielzeit. Inzwischen steht Stephan Andrist seit Anfang der laufenden Saison beim SV Wehen Wiesbaden unter Vertrag und zählt in der dritthöchsten deutschen Spielklasse zu den besten Mittelfeldakteuren. In 25 Einsätzen erzielte er bereits zehn Treffer, bereitete weitere fünf Tore vor. Damit erfüllt er genau das, was er nach Bekanntwerden seines Wechsels von Ligakonkurrent Rostock nach Wiesbaden versprochen hatte: „Klar, für ein paar Tore bin ich eigentlich immer gut“, sagte er damals dem „Wiesbader Kurier“. „Natürlich will ich dem Team helfen mit Treffern und Vorlagen, aber letzten Endes zählt nur, dass die Mannschaft Erfolg hat.“

Auf Aufstiegskurs

Und das hat sie. Aktuell belegt sein Team den 3. Platz, der für die Aufstiegsspiele in die 2. Bundesliga berechtigt – allerdings dicht gefolgt vom FC Hansa, seinem Ex-Klub. Bis zur Entscheidung, ob es mit der Rückkehr in die 2. Bundesliga für den SVWW klappt, ist es noch ein weiter Weg. „In der sehr engen 3. Liga ist alles möglich. Ich bin mir sicher, dass sich erst am Ende der Saison entscheidet, wer aufsteigt und wer nicht. Deshalb ist es wichtig, dass wir nicht abheben. Wir wollen in jedem Spiel das Maximum herausholen. Mal schauen, was dann im Mai dabei herausspringt“, so der dreimalige U21-Nati-Spieler bei „3liga-online.de“.

Sein derzeitiger Kontrakt gilt noch bis Sommer 2019. Ob er jemals als Aktiver in die Schweiz zurückkehren wird, ist unklar. Allerdings kann sich Andrist vorstellen, dass er nach seiner Karriere in seinen einst gelernten Beruf zurückkehrt. „Vielleicht werde ich auch nach meiner Fussball-Karriere wieder als Fliesenleger arbeiten. Das schliesse ich nicht aus.“ Doch daran möchte er aktuell nicht denken – weder an einen Beruf als Fliesenleger, noch ans Karriereende. Denn momentan befindet sich der erfahrene Schweizer wohl auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn – und diese könnte mit dem Aufstieg noch veredelt werden. (mic)

  psc       22 Februar, 2018 11:39
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