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Interview
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Ex-GC- und FCB-Profi Bruno Berner spricht über seine schönsten Momente

Bruno Berner ist letztem Sommer als Trainer beim SC Kriens in der Promotion League tätig und mit dem Verein auf Aufstiegskurs. Als Profi hat er eine lange und erfolgreiche Karriere hingelegt. In einem Interview mit "Sporting Bet" spricht er darüber.

Vor allem die Zeit bei seinem ersten Jugend- und auch Profiverein GC hat Bruno Berner geprägt. Das komplette Interview, in dem er auch über seine weiteren Stationen SC Freiburg, Basel oder Leicester City und seine Zeit in der Schweizer Nationalmannschaft sowie die Stärken des Schweizer Fussballs spricht, hier im Abdruck:

Sportingbet: Sie waren vier Jahre bei den Grasshoppers Zürich, neben Leicester City Ihre längste Station. Halten Sie heute noch Kontakt zum Verein?

Berner:: Ja, da kommt man nicht weg (Lachen). Es ist mein Jugendverein, es war mein erstes Fußballtrikot, dort habe ich meinen Durchbruch geschafft. Der Verein ist in meinem Herzen fest verankert. Es hat sich zwar einiges getan, seit ich den Verein verlassen habe, aber es sind trotzdem noch sehr viele Menschen dort tätig, die ich kenne und dementsprechend halte ich den Kontakt.

Sportingbet: Was ist Ihre schönste Erinnerung an die Zeit bei den Grasshoppers Zürich?

Berner:: Der Durchbruch von der Akademie in die erste Mannschaft, weil man als junger Spieler jahrelang auf diesen Moment hinarbeitet. Den ersten Profivertrag zu unterschreiben war einfach ein klasse Gefühl, vor allem, wenn man dann gleich zu Einsätzen kommt. Ein weiterer Höhepunkt war natürlich der Gewinn der Schweizer Meisterschaft, zusammen mit Stephane Chapuisat, mit dem ich noch spielen durfte.

Sportingbet: Danach waren Sie drei Jahre beim SC Freiburg in Deutschland. Was war dort Ihr größter Erfolg?

Berner:: Zuerst hat man mich gefragt, ob das ein Abstieg wäre, weil ich von der ersten Schweizer in die zweite deutsche Liga gewechselt habe. Das habe ich verneint und wurde dann insofern darin bestätigt, als wir ein Jahr später als Meister in die erste Liga aufgestiegen sind, in der wir auch gleich den Klassenerhalt geschafft haben. Das passiert auch nicht einfach im Vorbeigehen.

Sportingbet: Wie beurteilen Sie die Entwicklung des SC Freiburgs in den letzten Jahren?

Berner:: Phänomenal würde ich sie nennen. Wie schon damals unter der Epoche Volker Finke hält man an einem Konzept fest und entwickelt es konstant weiter. Mit Christian Streich kam neuer Input und er führt diese Linie fort: Fokus auf jungen Spielern, Fokus auf die Ausbildung von Talenten und das Bewusstsein, dass man in Freiburg nicht die gleichen Ansprüche wie in Dortmund stellen kann. In Freiburg hat man sich zudem über die Jahre einen Ruf als exzellenter Ausbildungsverein erworben. Als kleiner Verein ist es nicht einfach in einer großen Liga wie der Bundesliga zu überleben, aber diese Herausforderung besteht man dort jedes Jahr aufs Neue in bravouröser Manier. Was Freiburg zudem auszeichnet ist, dass auch bei einem Abstieg nicht alles umgeworfen und neu erfunden wird, sondern weiter auf den in den letzten Jahren erfolgreichen Weg gesetzt wird. Diesen gesunden Zugang finde ich bewundernswert.

Sportingbet:Freiburg ist ein Ausbildungsverein, der seine Talente Jahr für Jahr an größere Vereine abgeben muss. Kann sich das Schicksal dieser kleinen Ausbildungsclubs, dass nach einer guten Saison viele Spieler weiterziehen, in naher Zukunft ändern?

Berner:: Man müsste die Philosophie ändern, aber das würde nicht zum SC Freiburg passen. Ich habe im Zuge meiner Trainerausbildung in Freiburg hospitiert und mit vielen Leuten gesprochen und das Bild, das sich abgezeichnet hat, war jenes, dass man nicht im Ansatz daran denkt hier eine Philosophieänderung zu vollziehen. Der Fokus bleibt auf dem gesunden Wachstum, das auf dem Fundament der Talenteausbildung steht.

Sportingbet: Christian Streich ist die große Konstante beim SC Freiburg und mit seiner Art ein Unikat in der deutschen Trainerlandschaft. Was macht seine Arbeit aus?

Berner:: Fußballer oder Fußballtrainer, die sich zu Themen abseits des Fußballs äußern, begeben sich sehr oft auf dünnes Eis, weil sie von der Gesellschaft nicht ernst genommen werden. Christian Streich ist da anders. In meinen Augen ist er jemand, der das Leben verstanden hat. In meiner Profizeit habe ich nicht viele Fußballkollegen getroffen, die ich ähnlich einordnen könnte und Streich weiß, obwohl er mit Leib und Seele Trainer ist, dass es ein Leben neben dem Fußball gibt. Viele Spieler und Trainer im Fußballbusiness denken ja, dass sich alles im Leben nur um den Ball dreht und das zeichnet für mich diesen intelligenten und gebildeten Mann aus. Er besitzt nicht nur das Selbstbewusstsein, um sich zu gesellschaftlichen Themen zu äußern, sondern auch das Hirn und den Intellekt dazu.

Sportingbet: Christian Streich hat Ihrer Meinung nach das Leben verstanden, viele Kollegen von Ihnen nicht. Haben Sie es verstanden?

Berner:: Das kann ich mit voller Überzeugung sagen. Ich war immer mit Leib und Seele im Fußball involviert, aber die Familie kommt bei mir immer zuerst und ich werde alles daransetzen, dass ihr der Fußball nicht im Weg steht. Im Lauf meiner Karriere habe ich sehr oft gesehen, dass das bei Kollegen leider der Fall war und zu Krisen innerhalb der Familie geführt hat und das möchte ich verhindern.

Sportingbet: Die Schweizer stellen in der Bundesliga die zweitmeisten Legionäre. Wo liegt das Geheimnis hinter diesen vielen talentierten, jungen Schweizern? Ist es die Ausbildung?

Berner:: Die Schweiz legt den Fokus seit Jahren auf die Ausbildung der Talente. Wir wissen, dass die Liga nicht zu den stärksten der Welt zählt und, dass die großen Spieler nicht in die Schweiz wechseln werden. Zudem gibt es hier bei weitem nicht so viel finanzstarke Vereine wie z.B. in England. Der Schweizer Weg ist somit dem Freiburger sehr ähnlich: Talente finden, ausbilden und in andere Ligen exportieren.

Sportingbet: Was hat die Schweizer Liga der österreichischen voraus?

Berner:: Das kann ich schwer beantworten, weil ich die österreichische Liga nur peripher beobachte. Aber ich denke, dass die Schweizer Liga zurzeit ausgeglichen wie nie ist. Was Red Bull Salzburg in Österreich ist, ist der FC Basel bei uns. Das ist grundsätzlich für diese kleinen Ligen nicht sehr gesund, wenn ein Verein jahrelang unerreichbar für alle anderen ist. Das ist diese Saison anders: es ist ausgeglichener und damit sportlich interessanter. In Österreich scheint es so, dass die anderen Vereine mit Salzburg nicht mithalten können. Es liegt aber natürlich auf der Hand, dass man dort andere finanzielle Möglichkeiten hat.

Sportingbet: Marcel Koller war jahrelang der Erfolgstrainer des österreichischen Nationalteams, welches er auf den sensationellen zehnten Rang der Weltrangliste und zur EM nach Frankreich geführt hat, bei der die österreichischen Medien das ÖFB-Team als Geheimfavoriten gehandelt haben. War es die richtige Entscheidung die Zusammenarbeit mit ihm zu beenden?

Berner:: Das ist für mich schwer zu beurteilen. Ich weiß nicht wie intensiv der ÖFB ein Projekt verfolgt und inwiefern Koller gepasst oder nicht mehr gepasst hat. Was er geschafft hat, war ein Team zu formen. Er hat aus No Names wieder Names gemacht. Im Zuge der EM in Frankreich ist Österreich meiner Meinung nach größenwahnsinnig geworden. Der Anspruch war total realitätsfern. Auf einmal haben gewisse Leute im Verband zumindest den Viertelfinaleinzug gefordert und da haben Anspruch und Realität doch weit auseinandergeklafft.

Sportingbet: Die Schweiz spielt seit Jahren bei jedem großen Turnier, so auch bei der WM in Russland. Österreich ist zum wiederholten Mal nicht Teil des Turnieraufgebots. Was hat die Schweiz Österreich voraus?

Berner::Ich denke, dass die Schweiz den Generationswechsel erfolgreich vollzogen hat und stark von den Spielern mit Migrationshintergrund vom Balkan profitiert. Diese haben sämtliche Jugendebenen durchgemacht, auf denen auch EM- und WM-Titel gewonnen wurden und diese Talente stoßen jetzt auf der obersten Ebene nach. Die Vergangenheit hat aber bewiesen, dass das in der Schweiz keine Eintagsfliegen bleiben, weil immer darauf geachtet wird sofort wieder neue Talente nach oben zu bringen. Österreich und die Schweiz teilen auf jeden Fall gleiche Voraussetzungen und Herausforderungen: eine kleine Liga, in der die jungen Talente nicht lang bleiben und ein daraus resultierender Fokus auf die Jugendausbildung. Was die Schweiz Österreich voraus hat, ist, dass wir uns seit Jahren für die großen Turniere qualifizieren. Das hat sich in der Schweiz aber mittlerweile zu einer Selbstverständlichkeit ausgewachsen. Hier muss man meiner Meinung nach besonders aufpassen, weil diese regelmäßige Qualifikation für mich überhaupt kein Selbstläufer ist, sondern auch sehr viel Glück dazugehört.

Sportingbet: Sie waren nach dem Engagement in Freiburg für ein Jahr beim FC Basel. Warum haben Sie den Verein bereits nach einem Jahr wieder verlassen?

Berner:: Ich war einerseits verletzt und auf der anderen Seite hat es zwischenmenschlich mit dem Trainer einfach nicht zusammengepasst. Dementsprechend habe ich nach eineinhalb Jahren die Konsequenzen gezogen, weil man mit 28, 29 Jahren auch darüber nachdenken muss, was man noch will. Deswegen bin ich dann nach England gegangen, weil ich noch ein Abenteuer erleben wollte und es immer mein Traum war in der Premier League zu spielen.

Sportingbet: Der FC Basel spielt seit Jahren regelmäßig in der Champions League. Wie schafft es ein verhältnismäßig kleiner Club so erfolgreich im Konzert der Großen mitzuhalten?

Berner:: Was den FC Basel in den letzten Jahren absolut ausgezeichnet hat, ist sein exzellentes Scouting und Recruiting. Dadurch, dass der Verein für viele Spieler ein Sprungbrett darstellt, muss er sich regelmäßig neu erfinden. Gerade jetzt im Winter haben mit Akanji zu Dortmund und Steffen zu Wolfsburg wieder zwei Spieler den Club verlassen. Das passiert dem FC Basel alle halben Jahre und deswegen setzt man dort auf ein sehr gutes und erfolgreiches Scouting. Natürlich hat man in der Schweizer Liga einen großen Vorteil, weil viele Spieler nicht lange nachdenken müssen, wenn der FCB anklopft. In dieser Hinsicht ist man der FC Bayern der Schweiz. Zusätzlich besitzt man seit Jahren einen sehr guten Draht nach Südamerika und rekrutiert dort immer wieder junge Talente.

Sportingbet: Danach haben Sie vier Jahre bei Leicester City gespielt. Hätten Sie zu Ihrer Zeit einen Sensationserfolg erwartet, wie es der Meistertitel 2016 war?

Berner:: Nein (Lachen), das war ein Märchen so wie der 1.FC Kaiserslautern als Deutscher Meister 1998. So eine Sensation tut dem Fußball in meinen Augen sehr gut, da man sehen kann, dass so ein Wunder möglich ist, wenn alles perfekt ineinandergreift. Bei Leicester war ebenso das Scouting vor der Saison ein wichtiger Faktor, genauso wie Trainer Claudio Ranieri. Außerdem haben in dieser Saison alle großen Teams dauerhaft unter ihren Möglichkeiten gespielt und regelmäßig gepatzt. Diese Gunst der Stunde hat man in Leicester genutzt.

Sportingbet: Würden Sie die Zeit in England als die schönste Ihrer Karriere bezeichnen?

Berner:: Ja, weil es schon als Jugendlicher immer mein Traum war dort zu spielen. Als Meister aus der League One haben wir in der nächsten Saison in der Championship nur um ein Haar den Aufstieg in die Premier League verpasst. Das soll aber die wunderschönen Erlebnisse bei meinen anderen Vereinen nicht schmälern. Als Deutsch-Schweizer die deutsche Bundesliga erleben zu können, war zu der Zeit für mich das Größte, auch, weil ich zu der Zeit Schweizer Nationalspieler war.

Sportingbet: Warum haben Sie nach der Zeit in England nicht noch ein Engagement in der Schweiz angehängt? Angebote waren ja vorhanden.

Berner:: Ich bin ein sehr ehrgeiziger und ambitionierter Mensch und wenn ich Fußball spiele, dann muss es für mich um etwas gehen. Nach der Zeit in Leicester war ich 35 Jahre alt, aber noch auf einem sehr hohen Fitnesslevel. Ich war jedoch die Hälfte meiner Karriere im Ausland. Deswegen wollte ich nicht nachhause in die Schweiz kommen, um dann gleich wieder aus dem Raum Zürich wegziehen zu müssen. Noch dazu hatten wir zu der Zeit bereits eine Tochter und haben ein Wohneigentum in Zürich erworben. Da wollte ich nicht nach Genf oder ins Tessin ziehen.

Sportingbet: Der FC Zürich oder die Grasshoppers waren keine Option?

Berner:: Von diesen Vereinen waren keine Angebote vorhanden, deswegen war die Sache für mich recht bald erledigt. Ich denke es passt gut zu der Frage zuvor, nämlich, ob ich das Leben begriffen habe? Ich war mit Leib und Seele Fußballprofi, ich habe sehr viel dafür geopfert, aber ich wollte nicht mit 35 Jahren bei einem Zweitligaverein spielen, nur, um das Karriereende mit aller Gewalt hinauszuzögern. Ich war immer professionell und ehrgeizig, aber es gab damals kein interessantes Projekt mehr und damit für mich nichts mehr zu gewinnen. Deswegen habe ich mit fast schon stoischer Ruhe und einem ruhigen Gewissen meine Karriere beendet. Hinzu kam die Vorfreude nun die nächsten 30 Jahre vorbereiten zu können.

Sportingbet: Sie waren von 2001-2004 Schweizer Nationalspieler. Warum war die Karriere im Team so schnell wieder zu Ende?

Berner:: Ich hatte 2004 eine sehr gute Saison mit dem SC Freiburg hinter mir und war deswegen mit im Kader für die EM 2004. Leider hatte ich dort keine Einsatzminuten, worüber ich sehr enttäuscht war. Dann wurde ich während der Saisonvorbereitung durch eine Angina zurückgeworfen und hatte somit nahezu keine Vorbereitung. Deswegen habe ich mit dem damaligen Trainer, Volker Finke, besprochen, dass ich mich auf den SC Freiburg konzentrieren möchte, um dort meinen Rückstand aufzuholen und wieder Fuß zu fassen. Dann hatte ich zwar noch zwei, drei Angebote für Testspiele der Nationalmannschaft, aber danach ist nie wieder etwas gekommen. Im Nationalteam eines jeden Landes spielt nun einmal die Elite und schlussendlich war ich dort nicht stark genug verankert. Was hinzukommt war, dass ich während meiner Karriere immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte. Zeitweise habe ich eineinhalb Jahre nicht auf Topniveau gespielt und in dem Moment zieht das Nationalteam weiter und spielt die nächste Qualifikation oder das nächste Turnier und der Trainer beobachtet neue Spieler.

Sportingbet: Mittlerweile sind Sie Trainer beim SC Kriens. Orientieren Sie sich am ehesten am Schweizer, am deutschen oder am englischen Fußball?

Berner:: Überall wo ich nur kann. Da ich derzeit in der Schweiz tätig bin, ist es natürlich naheliegend auch den Schweizer Weg zu verfolgen. Meine Trainerdiplome habe ich aber nahezu vollständig in England gemacht und mir hat der englische Stil am meisten zugesagt. Ich war ein physischer Spieler und habe das freche, intensive, schnell zum Tor ziehende Spiel immer favorisiert. Viele Spiele in der League One oder der League Two haben durch dieses dynamische Spiel einen höheren Unterhaltungswert als viele Partien in Topligen. Aber ich beobachte die deutsche Liga genauso wie die englische Premier League, die Champions League und die Nationalmannschaften.

Sportingbet: Wie beurteilen Sie die bisherige Entwicklung beim SC Kriens?

Berner:: Der Verein hat letzte Saison eine Rundumerneuerung durchgemacht. Zehn neue Spieler und ich als Trainer sind gekommen, viele andere mussten gehen. Letzte Saison war man lange Erster und wurde dann doch noch überholt, was verschiedenste Gründe hatte, die ich mittlerweile kenne. Durch so einen großen Umbruch ist es sicher nicht selbstverständlich, dass man zur nächsten Halbzeit wieder Erster ist, was wir im Moment sind. Das spricht ganz stark für den Verein, für die Jungs und für uns alle, die wir konsequent ein Ziel verfolgen: In den nächsten drei bis vier Jahren möchten wir in die Challenge League, die zweite Liga, aufsteigen. Derzeit sind wir auf einem sehr guten Kurs.

Sportingbet: Sie haben sich vorher als einen sehr ambitionierten und ehrgeizigen Menschen bezeichnet. Gibt es für Sie demnach – trotz des derzeitigen Erfolges – Optimierungsbedarf?

Berner:: Auf jeden Fall. Man muss immer darüber nachdenken, wo man optimieren und professionalisieren kann. Ich habe das Glück derzeit mit vielen Leuten zusammenzuarbeiten, die viel Herz haben, aus der Region kommen und mit viel Freude bei der Sache sind. Kriens ist ja vor einigen Jahren in eine Liga unter der jetzigen dritten abgestiegen und man hat sich verschuldet. Diese Schulden wurden abgebaut und mit dem neuen Stadionprojekt ist man – auch zum Vorteil für die ganze Region – wieder auf Kurs. Aus dieser Zeit wurde gelernt, man wird nicht größenwahnsinnig, sondern bleibt realistisch. Die zweite Liga in der Schweiz hat nämlich einige Tücken, das darf man nicht vergessen. Viele Verein gehen den Weg dorthin zu schnell und enden dann mit finanziellen Problemen. Der FC Wohlen zieht sich zum Beispiel nach 16 Jahren in der Challenge League zurück. In den letzten sechs Jahren hatte die Liga fünfmal keinen sportlichen Absteiger und diese besondere Situation ist uns bei Kriens bewusst. Wir wollen eine gesunde Entwicklung durchmachen und müssen nicht um jeden Preis in die zweite Liga aufsteigen.

Sportingbet:Wie war es für Sie nach einer internationalen Karriere bei einem kleinen Verein wie dem SC Kriens zu beginnen?

Berner:: Ich war drei Jahre beim FC Zürich Trainer in der Akademie, dann habe ich mich ein Jahr lang in der Privatwirtschaft weiterentwickelt, was mir sehr gut getan hat, und dann bin ich zum FC Tuggen gegangen. Ein Verein, der jetzt eine Liga unter uns spielt. Dementsprechend war es nicht ganz neu für mich. Eine gewisse Umstellung war es natürlich schon, wenn man jahrelang vor mehreren tausend Zusehern gespielt hat, aber das war als Spieler nicht anders. Da bereitet man sich ebenso über Jahre auf den Durchbruch vor und fängt klein an. Wieso soll das als Trainer anders sein? Viele Trainer sehen immer nur den Ist-Zustand. Eine meiner Stärken ist Potenziale zu erkennen und den Soll-Zustand zu sehen, dementsprechend lasse ich mir Zeit und setze mich nicht unter Druck.

Quelle: sportingbet

  psc       1 März, 2018 15:59
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