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Engagement als "Fan"
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GC-Mitbesitzer Peter Stüber: "Man muss ein Spinner sein"

Peter Stüber ist seit diesem Jahr einer von drei Aktionären bei den Grasshoppers. Jetzt hat der 78-Jährige ein bemerkenswertes Interview gegeben.

In der "NZZ" spricht Stüber, der der Zürcher Tonhalle zu grossem Ruhm verholfen hat, über sein Engagement bei den Grasshoppers. Stüber hat gemeinsam mit Präsident Stephan Anliker und Gartenbauunternehmer Heinz Spross den Klub übernommen. Gemeinsam zahlen sie pro Jahr 3 Millionen Franken. Jedem gehört ein Drittel der GC-Aktien. Da die Hoppers ohne ausserordentliche Einnahmen in Form von Spielerverkäufen oder sportlichen Erfolgen ein strukturelles Defizit von 8 Mio. Euro pro Saison schreiben, ist es sehr gut möglich, dass das Trio letztlich mehr Geld investiert.

Seit 30 Jahren nicht mehr im Stadion

Dessen ist sich Stüber, der angibt seit mehr als 30 Jahren nicht mehr im Stadion gewesen zu sein und Fussball auch im Fernsehen nur selten zu schauen, bewusst: "Wenn es zusätzliche Defizite gibt, dann werden wir es sein, die in die Bresche springen müssen. Sonst liegt sofort wieder die Gefahr eines Konkurses in der Luft. Und das können wir uns nicht leisten."

Stüber gibt offen zu, dass er Mäzen und nicht Investor ist. Den engsten Kontakt zur "GC-Familie" pflegt er mit Erich Vogel, mit dem er schon seit der gemeinsamen Zeit in der Handelsschule befreundet ist.

Der GC-Fan

Weshalb er das Engagement beim Zürcher Traditionsklub genau eingegangen ist, kann Stüber nicht erklären: "Ich weiss es auch nicht genau. Weil ich GC-Fan bin. Eigentlich weiss man genau, dass man ein Spinner ist. Aber GC ist einfach GC. Und GC muss gut sein."

Finanziell Sorgen hat Stüber längst keine mehr. Ihm und seiner Familie gehören 34 Mercedes-Garagen in der Schweiz. Auch im Ausland ist er aktiv. Die Bilanz hat sein Vermögen auf 650 Millionen Franken geschätzt. Schon seit Jahren unterstützt er GC als Donator, jetzt ist er sogar Besitzer.

Positives Bild vom Mäzenatentum

Schliesslich liefert er eine weitere Erklärung für seine Investitionen: "Schon im Geschichtsunterricht haben mir Mäzene Eindruck gemacht. Und ja: Ich finde, man sollte mäzenatisch tätig sein, wenn es einem gutgeht."

Zum Schluss des Interviews wagt er sich ein vermeintlich rotes Tuch anzufassen, was vielen GC- und auch FCZ-Fans ein Schaudern über den Rücken fliessen lassen dürfte. Falls das Stadionprojekt in Zürich scheitert, schliesst Stüber eine Fusion der beiden Zürcher Vereine nicht aus: "Vielleicht wäre es dann wirklich klüger, wieder Amateurfussball zu spielen. Oder der FCZ und GC fusionieren. (...) Ich bin seit über vierzig Jahren der Meinung, es wäre besser, nur noch einen Klub zu haben."

  psc       2 Februar, 2018 13:58
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