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Eine Analyse
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Was kostet es, die Champions League zu gewinnen?

"Geld schiesst keine Tore. Aber Geld kauft Spieler, die verdammt viele Tore schiessen", stellte Bayern-Verteidiger Mats Hummels ziemlich treffend auf der PK vor der schallernden Niederlage bei Paris Saint German fest. Schienen die milliardenschwere Investitionen aus Katar und Abu Dhabi Jahr für Jahr aufs Neue zu verpuffen, so könnte sich in der aktuellen Champions League-Saison erstmals eine Verschiebung des Gleichgewichts unter den Top-Teams der vergangenen Jahre vollziehen.

Um einen besseren Überblick über die auf dem Transfermarkt getätigten Investitionen und die damit verbundenen Champions League Resultate zu gewinnen, hat ladenzeile.de die Entwicklung der letzten 10 Champions League-Gewinner sowie der aktuell 10 wertvollsten europäischen Teams analysiert.

Marktwerte Champions League

Real Madrid (Champions League-Gewinner 13/14), (14/15), (16/17), Manchester United (07/08) und Chelsea (11/12) sind in Bezug auf die Investitionen auf dem Transfermarkt in den letzten 10 Jahren eine nahezu identische Strategie gefahren. Vor allem teuer eingekaufte Stars bildeten das Grundgerüst des Erfolgs. So verwundert es auch nicht, dass die Marktwerte der Kader nahezu eine 1:1-Kopie der Investitionen auf dem Transfermarkt abbilden.

Kosten pro Tor Champions League

Ein Vergleich der Tore der Gewinner-Teams in Relation zu den Investitionen, die auf dem Transfermarkt getätigt wurden, um das gesamte Team aufzubauen zeigt, dass Bayern München (12/13) und Barcelona (08/09), (10/11), (14/15) mit Abstand die geringsten Kosten pro Tor aufwiesen.

Die Bayern aus München zahlten bei ihrem Champions League-Erfolg (12/13) lediglich 7,6 Millionen Euro auf dem Transfermarkt pro erzieltem Champios League Tor, bei insgesamt 31 Toren. Unter den 11 Final-Startern fanden sich mit Müller, Lahm, Schweinsteiger und Alaba gleich vier Spieler aus der eigenen Jugend wieder.

Platzierungen und Investitionen

Ein genauerer Blick auf die Investitionen auf dem Transfermarkt der vergangenen zehn Jahre zeigt, dass Manchester City und Paris Saint German bei Weitem das meiste Geld verbrannt haben. Manchester City gab 1,345 Milliarden Euro auf dem Transfermarkt aus, wobei es lediglich dreimal das Achtelfinale und einmal das Halbfinale erreichte. Ähnlich bescheidene Ergebnisse fuhr Paris Saint German ein, das 759 Millionen Euro auf dem Transfermarkt investierte und es lediglich einmal ins Achtelfinale und viermal ins Viertelfinale schaffte.

Klassenprimus in Bezug auf die CL-Platzierungen im Vergleich zu den Investitionen auf dem Transfermarkt, der letzen zehn Jahre, ist ganz klar Barcelona mit drei Siegen bei Transferausgaben von nur 885 Millionen Euro gefolgt von Real Madrid, das drei Finals, bei Transferausgaben von 1,055 Milliarden Euro , gewinnen konnte.

Transferbilanz

Der Bayern +280 Millionen Euro und Chelsea +250 Millionen Euro haben eine sehr gute Balance zwischen Transferausgaben, der Steigerung des Kaderwertes und den Champions Legue-Ergebnissen gefunden. Interessanterweise hat Chelsea vor allem durch den Weiterverkauf junger vielversprechender Talente, die es nicht schnell genug in die erste 11 schafften, hohe Transfereinnahmen generieren können.

Manchester City -400 Millionen Euro baute während der letzten zehn Jahre ein Team mit einem Kaderwert von respektablen 621 Millionen Euro (Stand 16/17), bei Transfermarkt-Investitionen von 1,345 Milliarden Euro und Transfereinnahmen von 324 Millionen Euro auf. Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan, der Manchester City 2008 für kolportierte 400 Millionen Euro kaufte, scheint den Verein eher als seine Werbetafel für das Emirat Abu Dhabi zu sehen, wobei ausgeglichene Bilanzen keinen besonderen Stellwert zu haben scheinen.

  psc       17 Oktober, 2017 13:01
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