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Von vielen abgeschrieben
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Drmic: "Experten rieten mir, einen neuen Job zu suchen"

Josip Drmic hat sich nach zwei Knorpelschäden im selben Knie zurückgekämpft und steht vor einem Comeback. Dieses haben ihm viele nicht mehr zugetraut.

Die Diagnose im Mai dieses Jahres war brutal: Beim Spiel gegen Dortmund sollte sich der Schweizer Nati-Stürmer einlaufen und bemerkte dann, dass etwas in seinem zuvor verletzten Knie nicht gut ist. "Mittlerweile kenne ich meinen Körper gut. Ich hatte ja schon einmal einen Knorpelschaden. Die Bilder haben dann meine Befürchtungen bestätigt", verrät Drmic im "Blick". Tatsächlich erlitt der 25-Jährige einen neuerlichen Knorpelschaden.

Der Schock war gross und Drmic brauchte mehrere Wochen, um sich zu fangen. "Die ersten drei Wochen waren extrem hart. Ich bin rumgelaufen, als hätte ich keinen Kopf. Ich wusste nicht, was ich tun soll." Bei einem Vertrauensarzt in Nürnberg liess er sich dann behandeln. Dieser hat ihn auch psychologisch enorm unterstützt, wie der Torjäger ausführt: "Er kennt mich bestens und merkte, dass ich total neben der Spur war. Er hat mich aufgefangen. Er sagte, es gäbe keine Garantien, dass ich wieder auf dem Platz stehen werde. Aber er sei überzeugt davon." Gross sei die Unterstützung auch von Gladbach gewesen, wo der Angreifer bis 2019 unter Vertrag steht.

Mittlerweile sieht die Welt von Drmic tatsächlich wieder deutlich rosiger aus: Er hat sich zurückgekämpft und trainiert seit knapp zwei Wochen wieder mit der Mannschaft. Das Comeback, welches viele nicht mehr für möglich hielten, liegt in Griffnähe. Ein kleines Wunder, für "einige so­genannte Experten, die mich bereits abgeschrieben und mir geraten haben, einen neuen Job zu suchen."

Für den Stürmer selbst war immer klar, dass er alles versuchen wird, seine Karriere fortzusetzen: "Ich habe immer gehofft und alles gegeben. Erst wenn ich nicht mehr hätte laufen können, hätte ich mich nach Alternativen zum Fussballspielen umgesehen. Und diese Einstellung hat mir brutal geholfen."

Noch ist das Comeback nicht perfekt, doch im Mai hätten nur sehr wenige geglaubt, dass Drmic heute da steht, wo er ist.

  psc       16 Oktober, 2017 11:02
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