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Wegen Kovac-Wechsel
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Bobic attackiert die Bayern-Bosse: "Respektlos & unprofessionell"

Eintracht Frankfurts Sport-Vorstand Fredi Bobic ist über das Vorgehen der Bayern-Verantwortliche bei der Abwerbung von Trainer Niko Kovac mächtig sauer.

Dank einer Ausstiegsklausel kann der Noch-Frankfurt-Trainer im Sommer für 2,2 Mio. Euro nach München wechseln. Am Freitag haben die Münchner den Deal bestätigt. Bobic ist alles andere als einverstanden mit dem Vorgehen des deutschen Rekordmeisters.

"Das Angebot hat uns in dieser Phase der Saison überrascht. Aber wir haben Kovac auch viel zu verdanken. Der Zeitpunkt ist unglücklich. Dass Infos an die Öffentlichkeit gedrungen sind - sicher nicht aus Frankfurt - ist respektlos und gehört sich nicht. Das ist auch eine eindeutige Kritik nach München. Das war unprofessionell", sagt der Manager am Freitag auf einer Pressekonferenz. Der Eintracht-Verantwortliche fügt auch an, dass er einen Anruf aus München gewünscht hätte: "Ich respektiere die Kollegen aus München, aber die wollen etwas von uns. Dann müssen sie auch bei uns anrufen, was aber nicht passiert ist. Das ist respektlos. Wir werden darüber mit Bayern nicht jetzt sprechen, aber in naher Zukunft den Dialog nochmal suchen."

Kovac selbst hat Auskunft über den Ablauf gegeben: "Gestern begann der Tag völlig normal und plötzlich kam eine Dynamik in den Tag. Ich habe einen Anruf aus München bekommen, wo ich ein Vertragsangebot bekommen habe. Dieses habe ich dann gestern auch angenommen."

Schliesslich habe er Bobic und auch Sportdirektor Bruno Hübner noch am Donnerstag über seine Entscheidung informiert. Am Freitag trat er dann vor die Mannschaft und verkündete seinen Abschied.

Der Zeitpunkt ist denkbar ungünstig: Die Hessen kämpfen um die Europacup-Qualifikation und stehen in der kommenden Woche im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Schalke 04.

Kovac kann Kritik an seinem Entscheid und seiner Person trotzdem nicht nachvollziehen: "Die Situation ist natürlich nicht einfach, denn wir haben hier in zwei Jahren bei Frankfurt etwas Schönes und Grosses aufgebaut. Dass es so schnell passiert oder zu Ende, kann keiner vorhersehen. Das lag nicht an mir oder Fredi. Da können wir beide nichts für. Daher kann ich die aufkommende Kritik nicht verstehen. Ich werde immer so bleiben wie ich bin."

  psc       13 April, 2018 15:41
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