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Nach Wochen der Enttäuschung
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Boateng rechnet mit dem FC Bayern ab

Jérôme Boateng hat die wohl schwierigsten Wochen seiner Karriere hinter sich. Beim FC Bayern spielte er zuletzt keine Rolle mehr und freute sich deshalb auch nur mässig über die errungenen Titel in Meisterschaft und DFB-Pokal. Jetzt rechnet er mit dem Klub und auch mit Trainer Niko Kovac ab.

In einem Interview mit dem "kicker" arbeitet der 30-Jährige die letzten Wochen auf - und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Dass er zuletzt eher lustlos agierte, erklärt Boateng folgendermassen: "Wenn du keine Rolle spielst, dann tut dir das weh. Meinen Mitspielern gegenüber verhalte ich mich immer respektvoll. Aber ich kann mich nicht verstellen, lache nicht herum und tue so, als würde ich mich riesig freuen."

Kein Verständnis

Dass ihn Kovac nicht mehr eingesetzt hat, ist für den Abwehrspieler unverständlich: "Ich bin Fussballer. Ich brenne immer noch. Ich bin heiss. Aber ich wurde gebremst, weil ich für mich unfairerweise nicht zum Einsatz kam, wie ich es verdient hätte." Boateng fühlte sich sogar ohnmächtig und glaubt nicht, dass er an seiner Situation irgendetwas hätte ändern können: "Ich habe das Gefühl, ich hätte mich auf den Kopf stellen können, es war alles so in Stein gemeisselt seit Dezember."

Der Ex-Nationalspieler gibt sich durchaus selbstkritisch und ist der Meinung, dass seine Leistungen in der Hinrunde nicht immer gut waren. Kovac habe ihm aber klare Signale entsandt, dass er weiterhin eine wichtige Rolle spielen würde. "Du bist sofort dran, wenn einer nicht seine Leistung bringt, weil du es dir verdient hast, du trainierst super", soll er ihm gesagt haben. Letztlich setzte der Trainer in der Schlussphase in der Innenverteidigung aber auf das Duo Süle und Hummels. Boateng war aussen vor.

Wechsel vor Jahresfrist abgelehnt

Der Routinier bestätigt, dass er vor Jahresfrist wechseln wollte. Damals legten die Klubbosse ihr Veto ein. Präsident Uli Hoeness höchstpersönlich habe das Gespräch mit ihm gesucht und gesagt, dass er für Kovac wichtig sei.

Nun betont Boateng, dass er sicher nicht aus München wegrennt. Ein Transfer wurde ihm inzwischen aber nahegelegt. Wahrscheinlich wird dieser auch kommen. Boateng will voll angreifen: "Ich will zu hundert Prozent den Erfolg als Fußballer. Gerade nachdem ich in dieser Saison so oft gebremst wurde, will ich zeigen: Ich bin noch voll da. Ich greife in der nächsten Saison voll an."

Vorerst ist noch unklar, wo er dies tun wird.

  psc       31 Mai, 2019 10:02
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