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Gegenwind für Interview
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Salihamidzic kritisiert Neuer: "Persönliche Interessen über die des Klubs gestellt"

Manuel Neuers Aussagen im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" und "The Athletic" schlagen rund um den FC Bayern weiterhin hohe Wellen. Nun schaltet sich auch Sportvorstand Hasan Salihamidzic ein.

Der Rausschmiss von Toni Tapalovic, seines engsten Vertrauen beim FC Bayern und Goalietrainer, liegt Manuel Neuer sehr schwer im Magen. "Für mich war das ein Schlag – als ich schon am Boden lag. Ich hatte das Gefühl, dass mir das Herz herausgerissen wurde. Das war das Brutalste, was ich in meiner Karriere erlebt habe. Und ich habe schon viel erlebt", zeigt sich Neuer schwer verärgert. Es ist offenbar zum grossen internen Bruch zwischen dem deutschen Rekordmeister und dem lange Zeit vermeintlich besten Goalie der Welt gekommen. Neuers Vertrag in München ist noch bis 2024 datiert, er soll über 20 Millionen Euro jährlich verdienen. "Ich habe über alles Mögliche nachgedacht, auch über meine Zukunft im Verein", sagt der 36-Jährige.

Worte, die bei Hasan Salihamidzic alles andere als positiv ankommen. "Wenn es Konsequenzen gibt, werden wir zuerst mit Manuel selbst darüber sprechen. Die Enttäuschung, die er wegen Tapas (Tapalovic) Freistellung beschreibt, die herrscht auch bei uns, weil Manuel seine persönlichen Interessen hier über die Interessen des Klubs gestellt hat. Aber wir werden das intern vernünftig mit ihm besprechen", erklärt der Sportvorstand bei der "Bild am Sonntag".

Bereits Vorstandschef Oliver Kahn hatte Neuer dafür heftig kritisiert. "Was Manuel in Teilen dieser zwei Interviews im Zusammenhang mit der Freistellung von Toni Tapalovic gesagt hat, wird weder ihm als Kapitän noch den Werten des FC Bayern gerecht. Zudem kommen seine Aussagen zur Unzeit, weil wir vor ganz wichtigen Spielen stehen", sagte Kahn. Der 53-Jährige kündigte obendrein Gespräche mit dem aktuell verletzten Torhüter an. "Wir werden mit ihm darüber sehr deutlich sprechen."

  adk       5 Februar, 2023 10:15
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