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Entscheid gefallen
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Demirbay entscheidet sich für Deutschland und verärgert die Türkei

Der deutsche und türkische Fussballverband wollen sich Kerem Demirbay für die jeweilige Nationalmannschaft sichern. Nach mehrmaligem Hin und Her scheint eine Entscheidung jetzt gefallen.

Der 23-jährige Mittelfeldprofi wurde von Jogi Löw für den Confed Cup aufgeboten. Der Einladung wird er Folge leisten, obwohl er noch vor wenigen Tagen der Türkei seine Zusage gegeben haben soll!

Dies geht zumindest aus einem Schreiben des Offensivspielers hervor, das dieser am 15. Mai an den Weltverband FIFA geschickt hat und nun auf der Webseite des türkischen Verbands publiziert wurde. Darin schreibt Demirbay: "Meine Familie kommt aus der Türkei, und ich fühle mich türkisch. Deshalb will ich statt für die deutsche künftig für die türkische Nationalmannschaft spielen. Ich verstehe die Konsequenzen dieses Wechsels und weiss, dass er endgültig ist."

Nur kurze Zeit nach dem Verfassen des Briefs hat sich der Hoffenheim-Profi offenbar erneut - und diesmal - definitiv umentschieden. Dies bestätigte Löw auf der Pressekonferenz bei der Bekanntgabe des Confed Cup-Kaders: "Er hätte auch für die Türkei spielen können", sagte Löw am Mittwoch in der Frankfurter DFB-Zentrale: "Ich bin froh, dass er sich für uns entschieden hat." Bereits auf Juniorenstufe wurde Demirbay jeweils von beiden Verbänden eingeladen, wobei er nur für die Türkei gespielt hat.

Dort rechnet man offenbar immer noch mit Demirbay: "Demirbay wird für die Türkei spielen und im Trainingslager erwartet. Für die Partie gegen den Kosovo ist er fest eingeplant", schreibt der Verband in einer Mitteilung.

Das sieht der Spieler aber anders. Bei "Fanatik" bestätigt er seine Entscheidung pro Deutschland: "Ich habe meine Meinung geändert, habe mich für Deutschland entschieden. Wie ich immer betont habe, habe ich vorher niemandem mein Wort gegeben."

Update: Im Laufe des Mittwochs liess Demirbay über seine Berateragentur ausrichten, dass er gar nicht für die Türkei spielberechtigt wäre: "Ich bin ausschliesslich deutscher Staatsbürger und somit überhaupt nicht für die türkische Nationalelf spielberechtigt." Zudem teilte er mit, dass er nur habe prüfen wollen, "ob für mich überhaupt die Möglichkeit bestand, für die Türkei zu spielen". Er habe "das Schreiben dann leichtsinnigerweise ohne inhaltliche Prüfung unterschrieben. Der Inhalt des Schreibens entspricht im Übrigen nicht den Tatsachen".

  psc       17 Mai, 2017 16:40
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