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Philipp Köhn: Stuck in traffic

Als vielversprechendes Talent wechselte der 19-jährige Goalie Philipp Köhn im Sommer zum Vizemeister RB Leipzig. Dort kam er in dieser Saison bislang aber noch nicht zum Einsatz. Dennoch sind seine Aussichten rosig.

Vor seinem Wechsel zu den Sachsen kämpfte sein abgebender Klub und eine Verlängerung des Kontrakts – vergeblich. „Wir haben uns in mehreren Gesprächen um den Spieler bemüht“, hatte Marc Kienle, Manager Sportkoordination des VfB Stuttgart, vor knapp einem Jahr erklärt. „Wir hatten aber den Eindruck, dass er sich schon vor unserer Zeit zu einem Wechsel entschieden hat.“

An Gulacsi führt kein Weg vorbei

Eine positive Entwicklung hat der Schweizer Junioren-Nationalkeeper dadurch aber nicht unbedingt genommen. Spielte er bei den Junioren des VfB in der vergangenen Saison noch in der A-Junioren-Bundesliga, stehen in der laufenden Spielzeit noch keine Einsatzminuten auf der Habenseite. Zum einen ist Stammgoalie Péter Gulácsi klar gesetzt, zum anderen führt derzeit auch an Landsmann Yvon Mvogo kein Weg vorbei.

Spielpraxis gleich Fehlanzeige. Doch warum kommt er auch in der U23 nicht zum Einsatz? Ganz einfach: Eine Zweite hatte RB Leipzig zwar noch in der vergangenen Spielzeit in der Regionalliga Nordost gemeldet, allerdings hat man diese im Sommer vom Spielbetrieb abgemeldet. Beim VfB Stuttgart hätte er zumindest in der U23 mitmischen können.

Besonders ärgerlich, da sich die Situation nach Bekanntwerden seines Wechsels optimistischer darstellte, als sie es inzwischen ist. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Philipp Köhn einen jungen und hochtalentierten Torwart verpflichten konnten, der unsere bisherige Gruppe noch einmal verstärken wird", hatte Sportdirektor Ralf Rangnick nach der Verpflichtung erklärt. „Er ist ein aktiv mitspielender Torwart und passt mit seiner mutigen Spielweise sehr gut zu uns."

Wechsel nach Fürth scheiterte

Aufgrund seiner eher aussichtslosen Situation stand Köhn in der Winterpause bereits wieder vor einem vorzeitigen Abschied. Für eineinhalb Jahre sollte sich der 19-Jährige der SpVgg Greuther Fürth anschliessen – der Wechsel auf Leihbasis war eigentlich schon durch. Doch plötzlich die Kehrtwende, da ihm selbst die Fürther keine fixe Zusage für regelmässige Einsätze – zumindest in der U23 – zusicherten.

Aktuell läuft der Kontrakt von Köhn in Leipzig noch bis Juni 2021. Sollte sich seine Situation nicht ändern, wird er sicher im Sommer Ausschau nach einer neuen Herausforderung suchen – zumindest auf Leihbasis. Allerdings könnte sich auch schnell mehr Platz im RB-Kader bieten. Mit Fabio Coltorti steht unter anderem ein Golie im Aufgebot, dessen Kontrakt Ende Saison ausläuft. Hinzu kommt, dass auch Mvogo mit seiner Rolle als Ersatzmann nicht zufrieden ist. Sollte Coltorti nicht verlängern und Mvogo vorzeitig gehen, könnte Köhn binnen kürzester Zeit um zwei Plätze nach vorne rücken.

Aktuell gehört der Youngster, der in den ersten ersten Jahren seiner Jugendkarriere in sämtlichen deutschen U-Auswahl-Nationalmannschaften spielte, im Kader der Schweizer U20, für die er bislang drei Partien bestritt. Zuvor kam er in vier Spielen in der U19-Nati zum Zuge. (mic)

  psc       16 Februar, 2018 11:49
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