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"Spüre Wut in meinem Bauch"
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Petkovic spricht offen über Kritik an seiner Person

Der Fall Xherdan Shaqiri, die immer mal wieder wenig überzeugenden Leistungen der Nati: Vladimir Petkovic sieht sich vor allem in den vergangenen Monaten teils heftiger Kritik ausgesetzt. In einem Interview setzt er sich nun erneut zur Wehr - und lässt seinen Frust freien Lauf.

Seit rund fünfeinhalb Jahre steht Vladimir Petkovic bei der Schweizer Nationalmannschaft an der Seitenlinie. Vor allem medial wurde in den vergangenen Wochen und Monaten immer mal wieder heftige Kritik an dem Nati-Trainer geübt. Im Interview mit Titeln des "Tamedia"-Verlags holt der 56-Jährige aus.

"Ich bin ich", sagt Petkovic, der sich als unkonventionellen Trainer mit unkonventionellen Methoden beschreibt, der von ganz unten nach ganz oben gekommen sei. Ob der Kritik an seiner Person verspüre er Wut in seinem Bauch, aber er könne damit umgehen. Das liegt vor allem daran, dass er von "gewissen Medien immer wieder infrage gestellt" werde.

Menschen begegnen ihm anders

Seine eigene Empfindung ist da anders, zumindest wenn er Menschen in der Schweiz begegnet. Die Leute schätzen ihn sehr, Petkovic habe noch nie ein negatives Wort vernommen. Mit seiner Medienkritik will er insbesondere auf den Boulevard-Teil abzielen: "Ja, vor allem. Aber auch andere versuchen, Einfluss zu nehmen."

Der gebürtig aus der bosnischen Hauptstadt Sarajevo stammende Übungsleiter fühlt sich von den Medien ungerecht behandelt: "Es ist einfacher, Vertrauen zu geben, wenn ich Vertrauen spüre. Doch das ist nicht immer passiert und führte dazu, dass ich eine gewisse Distanz gegenüber Journalisten wahren muss, bei denen ich negative Gefühle spüre."

"Ich wehre mich"

Dabei ginge es um Vorbehalte ihm gegenüber. Petkovic habe im Zuge dessen versucht zu verstehen, warum er von gewissen Schweizer Meiden derart kritisch gesehen werde: "Heute versuche ich das nicht mehr. Heute nehme ich halt manchmal einen Stein aus meinem Rucksack und werfe ihn zurück, ich wehre mich. Mir ist bewusst: Negative Berichterstattung bringt mehr Publizität, Polemik steigert die Auflage."

  aoe       26 Oktober, 2019 10:25
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