SFV entschuldigt sich für Aussagen in der Doppelbürger-Debatte

Der Schweizerische Fussballverband (SFV) entschuldigt sich für die getätigten Aussagen in der Diskussion um Doppelbürger in der Nati.

In einem Statement auf der Webseite schreibt der SFV: "Der Schweizerische Fussballverband (SFV) stellt sich als Dachverband hinter alle seine Fussballerinnen und Fussballer, unabhängig von allfälligen Mehrfachnationalitäten. Er bittet um Entschuldigung dafür, dass in den letzten Tagen der Eindruck entstanden ist, man habe entsprechende Vorbehalte."

Der SFV stellt sich als Dachverband hinter alle seine Fussballerinnen und Fussballer, unabhängig von allfälligen Mehrfachnationalitäten. Er bittet um Entschuldigung dafür, dass der Eindruck entstanden ist, man habe entsprechende Vorbehalte. https://t.co/AQyFJT69nk

— 🇨🇭 Nati (@nati_sfv_asf) July 13, 2018

Generalsekretär Alex Miescher stellte nach dem Ausscheiden der Nati an der WM in Russland in einem Interview mit dem Tagesanzeiger die Frage, ob man künftig überhaupt auf Doppelbürger setzen wolle oder diese zu einer eindeutigen Entscheidung für einen Verband "zwingen" sollte. Damals sagte er unter anderem: "Die Vorfälle mit den Doppeladlern haben gezeigt, dass es eine Problematik gibt. Ich denke, wir könnten sie angehen. Wir schaffen ja auch Probleme, wenn wir die Mehrfachnationalität ermöglichen. Nicht nur auf den Fussball bezogen. Man müsste sich daher vielleicht fragen: Wollen wir Doppelbürger?" Granit Xhaka zeigte sich öffentlich enttäuscht über die Aussagen und das Vorgehen des Verbandsverantwortlichen.

SFV-Präsident Peter Gilliéron sagt nun nach der Sitzung des Zentralvorstands: "Wir bedauern ausserordentlich, dass sich Doppelbürgerinnen und Doppelbürger nach einem Interview des SFV-Generalsekretärs diskreditiert und desavouiert gefühlt haben. Die Integration und Förderung aller Fussballerinnen und Fussballern, unabhängig ihrer Herkunft und Nationalität, ist ein fundamentales Leitprinzip unseres Verbands."

Gilliéron gesteht Fehler ein und betont, dass eine Aussenwirkung erzielt wurde, die so nicht beabsichtigt war: "Wir haben diese Woche dazu genutzt, die Vorkommnisse zu diskutieren und zu analysieren. Wir werden in den kommenden Wochen eine gründliche Analyse in allen Bereichen vornehmen. Dabei werden auch Rollenverteilungen und Zuständigkeiten überprüft."