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Kein Haaland oder Mbappé: Real-Präsident Perez schliesst Mega-Transfers aus

Der in den vergangenen Tagen aufgrund des Wirbels rund um die geplante und inzwischen bereits verworfene Super League ins Zentrum gerückte und harte kritisierte Real-Präsident Florentino Perez äussert sich in einem Radiointerview zur dramatischen Lage im europäischen Klubfussball.

Der 74-Jährige ist einer der grossen Treiber der Super League-Idee, die innert kürzester Zeit Schiffbruch erlitt. Im Gespräch mit dem Radiosender "Cadena Cope" hält er am Mittwochabend fest, dass diese nach den vielen Rückzügen von anderen Klubs erst einmal auf Standby ist. Damit sei aber eine grosse (finanzielle) Chance verpasst worden: "Das Format der Champions League ist obsolet, alt und ist erst ab dem Viertelfinale interessant Zuvor nicht. Die zwölf Klubs, die wir gestern noch waren, haben letzte Saison zusammen 650 Millionen Euro verloren. Diese Saison ist es zwei- oder dreimal so viel. Dieses Format funktioniert eindeutig nicht. Mit der Super League hätten wir viel mehr Geld einnehmen können, das für alle da gewesen wäre. Es scheint, als sei nichts passiert. Aber es ist viel passiert. Es kam eine Pandemie. Wir werden diese Saison anstatt 900 Millionen Euro 600 Millionen einnehmen."

Die Worte Perez' sind wenig überraschend, sind doch insbesondere die spanischen Topklubs Real Madrid und FC Barcelona von der Krise besonders hart getroffen. Die beiden Vereine alleine sollen inzwischen insgesamt Schulden in Höhe von ungefähr 2 Milliarden Euro aufweisen.

Aus diesem Grund schliesst der Real-Boss auch Transfers von Kylian Mbappé oder Erling Haaland in diesem Sommer aus. Die beiden werden immer wieder als potentielle Ziele der Königlichen ins Spiel gebracht. Perez ist aber überzeugt, dass auch andere Vereine nicht aus dem Vollen schöpfen: "Nicht nur für uns, es wird ohne Super League gar keine grossen Transfers für irgendeinen Klub in diesem Sommer geben." Die Superliga hätte den maroden Klubs eine sofortige Finanzspritze gegeben. Diese fehlt nun. Die Ausschüttungen der UEFA durch Erfolge in der Champions League können vorerst nicht mithalten.

Ein wichtiges Projekt für Real ist die Vertragsverlängerung mit Kapitän Sergio Ramos. Perez betont erneut, dass er seinen "Sohn", wie er Ramos betitelt, natürlich behalten möchte. Aber alles hänge von der (finanziellen) Situation ab: "Dieses Jahr nehmen wir 300 Millionen Euro weniger ein. Es muss der eine oder andere Spieler verkauft werden, es müssen Dinge getan werden."

Zu dieser Aussage passen Meldungen, wonach Real mit David Alaba einen Weltklasse-Verteidiger vom FC Bayern holen wird, nicht unbedingt. Der Österreicher wird ein fürstliches Gehalt kassieren.

Die Saläre sind aus Sicht von Perez angesichts der aktuellen Situation ebenfalls ein wichtiges Thema: "ie Gehälter müssen heruntergefahren werden, weil die Situation sehr gravierend ist. Und einige sagen, es würde nichts passieren. Ich fordere Transparenz: In der NBA werden die Gehälter der Spieler und Funktionäre veröffentlicht."

  psc       22 April, 2021 00:48
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