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Lukrativer Deal
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Saudis kaufen Kaderplätze bei spanischen Klubs

Der Kommerz im Fussball ist nicht aufzuhalten. Das zeigt auch eine Praxis, mit der sich Saudi-Arabien jetzt Kaderplätze in spanischen Erstligateams für einige seiner Nationalspieler erkauft hat.

Insgesamt neun saudische Spieler schnüren ihre Schuhe nun in der spanischen Topliga. Ihr fussballerisches Können war für die Transfers nebensächlich, von sich aus hätten die spanischen Klubs diese Profis nicht geholt. Vielmehr hat sich Saudi-Arabien bei Vereinen wie Levante, Leganes oder Villarreal "eingekauft". Bis zu fünf Mio. Euro sollen die Saudis Medienberichten zufolge etwa für zwei Kaderplätze bei Villarreal gezahlt haben. Ablösen und Löhne müssen die La Liga-Klubs nicht zahlen, die Leihen laufen vorläufig bis im kommenden Sommer.

Für die spanischen Vereine besteht kein Zwang die Profis in Pflichtspielen einzusetzen. Saudi-Arabien will sich der westlichen Welt öffnen, dies ist eine weitere Massnahme, die von ganz oben veranlasst und "gesponsert" wurde. Zudem erhofft man sich in Riad durchaus, dass die Spieler, die fast ausnahmslos auch in der saudischen Nationalmannschaft kicken, im Hinblick auf die WM in Russland wichtige Erfahrungen sammeln.

Die Spielergewerkschaft AFE ist entsetzt. "Die Welt des Fussballs müsste mal innehalten und nachdenken: Es kann nicht sein, dass es immer nur ums Geld geht", sagte ihr Vorsitzender David Aganzo. Der spanische Fussballverband, der in die Deals nicht involviert war, prüft eine Anklage bei der FIFA.

Für die spanischen Klubs lohnt sich die Zurverfügungstellung der Kaderplätze in finanzieller Natur auf jeden Fall. Abgesehen vom Geld, das direkt kassiert wird, steigt auch das Interesse in der arabischen Welt. So sind etwa die Twitter-Zahlen dieser Vereine in den letzten Tagen und Wochen regelrecht explodiert.

Die Präsentation der saudischen Verstärkungen wird in arabischer Sprache und mit Youtube-Videos zelebriert:

https://twitter.com/VillarrealCF/status/955508529741336576

  psc       24 Januar, 2018 14:26
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