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Ungewisse Zukunft
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Salim Khelifi: Quo vadis?

Jahrelang war Salim Khelifi auf der Aussenbahn von Eintracht Braunschweig unumstritten, absolvierte seit seinem Wechsel vor gut vier Jahren 77 Spiele in der 2. Bundesliga, erzielte elf Tore und bereitete zwölf weitere Treffer vor. Inzwischen hat sich die Situation aber geändert, seine Zukunft ist ungewisser denn je.

In der Rückrunde vertraut Löwen-Trainer Torsten Lieberknecht kaum noch auf den Schweizer, der einst vom FC Lausanne-Sport nach Deutschland wechselte. Im Kalenderjahr 2018 kam er lediglich in drei Partien zum Zuge. Es scheint, als sei der 24-Jährige für die bislang durchwachsene Saison der Braunschweiger als einer der Sündenböcke auserkoren worden.

Auslaufender Vertrag

Das Gefährliche an seiner Situation, in der er keine Rolle mehr spielt, ist die Frage nach seiner sportlichen Zukunft. Sein aktueller Vertrag läuft im Sommer aus, Interessenten gibt es derzeit zuminstest öffentlich keine und auch eine Zukunft bei der Eintracht ist aufgrund der aktuellen Lage eher unwahrscheinlich. Gänzlich geschlossen ist das Kapitel aber für die Verantwortlichen des noch immer um den Klassenerhalt kämpfenden Zweitligisten aber nicht.

„Wir wissen was wir an Salim haben, und dass die Situation momentan hart für ihn ist. Trotzdem muss jeder Spieler angesichts unserer Lage Verständnis dafür aufbringen, wenn er nicht im Kader ist. Wie alle anderen ist auch er angehalten, sich im Training anzubieten“, forderte Marc Arnold, Sportlicher Leiter, kürzlich. Nur dann hätte er auch Chancen, sich möglicherweise für einen Kontrakt über die aktuelle Saison hinaus zu empfehlen. Immerhin: Vor der Länderspielpause durfte der Offensivspieler wieder einmal von Beginn weg ran - wurde aber nach gut einer Stunde ausgewechselt.

Wer greift zu?

Khelifi, der 2011 aus der U18 von Vaud nach Lausanne (83 Partien in der Super League) wechselte, durchlief bisher sämtliche U-Nationalmannschaften der Schweiz und war für Braunschweig auch im Zuge eines Kurzeinsatzes in der Bundesliga am Ball. Bei diesem einen Einsatz sollte es seinen Wünschen nach aber nicht bleiben, doch seither ist das deutsche Oberhaus wieder weit weg für den Offensivakteur.

Vor eineinhalb Jahren hatte er das Interesse zahlreicher Klubs auf sich gezogen. Sowohl Young Boys als auch der 1. FC Köln, der Hamburger SV sowie der SC Freiburg hatten Khelifi auf der Liste. „Das ist im Moment kein Thema. Für einen jungen Spieler wie mich ist es gut, noch eine Saison in der 2. Bundesliga zu reifen“, hatte er damals der „Aargauer Zeitung“ erklärt. Seitdem spielt er bereits seine zweite Spielzeit im Unterhaus, ein Engagement in der Bundesliga nicht in Sicht.

Inzwischen wäre der 24-Jährige sicher froh, wenn es Interesse anderer Klubs gebe, die ihn im Sommer mit offenen Armen empfangen würden. Bis dahin muss er versuchen sich auch bei der Eintracht wieder ins Rampenlicht zu spielen, um den Anschluss nicht ganz zu verlieren. Dass er in Deutschland bleibt, ist aber nicht auszuschliessen: „Es ist fantastisch, in diesem Land zu spielen. Es kommen immer mindestens 20 000 Zuschauer und die Deutschen leben für den Fussball“, hatte er einst eine kleine Liebeserklärung abgegeben. (mic)

  psc       23 März, 2018 09:44
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