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Nicolas Haas: Ein Schweizer auf dem Weg zum Durchbruch

Die erste Saison von Nicolas Haas in der Serie A lief einsatztechnisch eher mässig. Dennoch will und kann sich der 22-Jährige bei Atalanta Bergamo durchsetzen.

Vor zweieinhalb Jahren wechselte Remo Freuler vom FC Luzern nach Bergamo, setzte sich da durch und wird nun mit der Schweiz die WM in Russland bestreiten. Im vergangenen Sommer entschied sich Nicolas Haas exakt denselben Weg zu gehen. In seiner ersten Saison kam der Mittelfeldspieler allerdings nur sporadisch zum Zuge. Lediglich neun Serie A-Einsätze (166 Minuten) stehen zu Buche, zudem kam er in zwei Pokalpartien zum Einsatz.

Geduld gefragt

Dass er im ersten Jahr einen schweren Stand haben wird, hatte er allerdings geahnt: „Als ich mich entschied, das Angebot von Atalanta anzunehmen, wusste ich zum einen, dass der Konkurrenzkampf grösser sein würde. Und zum anderen war mir klar, dass ich Zeit brauchen würde, um in Bergamo richtig anzukommen: eine neue Sprache, ein anderes Umfeld, erstmals allein einen Haushalt führen – ich brauchte einfach Geduld, um quasi in dieses Projekt hineinzuwachsen“, erklärte er Anfang des Jahres im Gespräch mit „football.ch“.

Dennoch habe er bisher von seinem Engagement in Italien profitiert, da er laut eigener Aussage mit Spielern trainiere, „die eine enorme Erfahrung mitbringen. Mit Spielern, die wissen, wie es in der Serie A zugeht und von denen ich vieles lernen kann.“ Die Hoffnung, künftig mehr Einsätze zu bekommen, ist gross. Vor allem das Beispiel Freuler zeige ihm, wie es gehen kann. „Geduldig bleiben, hart an sich arbeiten und da sein, wenn sich die Chance bietet. Ich stehe bei Atalanta nicht unter Zeitdruck. Der Verein hat mir dargelegt, wie er mit mir plant – ich habe nicht umsonst einen längerfristigen Vertrag unterzeichnet."

Integration geglückt

In der Tat, sein Kontrakt läuft bis Sommer 2021. Ein vorzeitiger Abschied – vor allem im vergangenen Winter – sei kein Thema gewesen. „Ich fühle mich in Bergamo jetzt richtig integriert, habe die Sprache gelernt, kann mich bestens verständigen und will mich bei Atalanta durchbeissen“, erklärte der Schweizer U21-Nationalspieler. Eine Rückkehr zu FCL – auf Leihbasis – war auch seitens des Super League-Klubs keine Option: „Ehemalige Eigengewächse verfolgen wir immer, aber Nicolas ist vom Typ her einer, der sich bestimmt durchbeissen will“, hatte FCL-Sportkoordinator Remo Meyer während des Winter-Transferfensters der „Luzerner Zeitung“ erklärt.

Durchbeissen ist das richtige Wort. Zwar sagt Haas von sich selbst, dass er nie wirklich geduldig gewesen war, dennoch helfe es im in der aktuellen Phase, schwierige Momente zu bewältigen. Schon in der kommenden Spielzeit könnte sich die Situation ändern, denn „es gibt immer wieder Signale, die mir zeigen, dass die Verantwortlichen mit mir und meinen bisherigen Leistungen zufrieden sind.“ Dementsprechend sollten sich die Einsatzzeiten des 22-Jährigen nach dem Sommer deutlich steigern – nicht in Luzern, sondern bei Atalanta Bergamo.

Ob er dann weiterhin mit Landsmann Remo Freuler trainieren – und womöglich auch spielen wird – ist hingegen fraglich. Der 26-Jährige besitzt lediglich noch einen Kontrakt bis Juni 2019 und könnte somit letztmals eine entsprechende Ablöse einbringen. Vor einigen Wochen machten Gerüchte die Runde, dass Freulers Weg nach der WM in die Bundesliga führen könnte (4-4-2.ch berichtete). (mic)

  psc       31 Mai, 2018 16:35
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