4-4-2
Nati-Star äusserst unzufrieden
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Rodríguez-Berater spricht Klartext: Keine Begründung für Bankplatz!

Als sich Ricardo Rodríguez im September vorigen Jahres dem FC Turin anschloss, war ihm Eines ganz wichtig: regelmässige Spielzeit. Jenes Bedürfnis wird allerdings nur selten erfüllt, was auf den Gemütszustand drückt. Berater Haroon Masoodi fehlt die Wertschätzung des Trainers gegenüber seinem Klienten.

Nach einem zumindest sportlich erfolgreichen Halbjahresengagement bei der PSV Eindhoven, das aufgrund des coronabedingten Saisonabbruchs in den Niederlanden vorzeitig beenden wurde, sollte sich für Ricardo Rodríguez in dieser Saison alles zum Guten wenden. Verheissungsvoll startete er daher in seine neue Herausforderung beim FC Turin.

Das erste Zwischenfazit, das Rodríguez ziehen kann, fällt jedoch äusserst ernüchternd aus. In der Serie A absolvierte er gerade mal 14 Partien, seit Ende Januar steht lediglich ein Einsatz in der persönlichen Datenbank. Unter Trainer Marco Giampaolo war Rodríguez‘ Welt noch in Ordnung, sein Landsmann setzte regelmässig auf die Dienste des Linksfüssers.

Nicola ersetzt Giampaolo – dann ging‘s los

Als Giampaolo im Januar aus dem Traineramt gehoben und durch Davide Nicola ersetzt wurde, begann für Rodríguez die sportliche Leidenszeit. Eine Begründung, wieso ihm plötzlich der Stempel des Edelreservisten aufgedrückt wurde, erhielt der Zürcher offenbar bis heute nicht. Das Management des Schweizer Nationalspielers ist ebenfalls ratlos.

"Eine schlüssige Begründung erschliesst sich uns nicht, weshalb Ricardo nicht regelmässig zum Einsatz kommt", analysiert Berater Haroon Masoodi die momentane Gemengelage seines Klienten auf 4-4-2.ch-Nachfrage. Worin liegt also die urplötzliche Degradierung begründet? Laut Masoodi in jedem Fall nicht an Rodríguez‘ spielerischem Knowhow, sondern am neuen Turiner Übungsleiter.

"Ich meine, dass der wenig erfahrene Trainer Ricardos Spielweise und Qualitäten nicht zu würdigen und konkret umzusetzen versteht", vermutet Masoodi, der in Nicolas Richtung nachlegt: "Vielmehr setzt der Trainer im Rahmen seiner bisher nur mässig von Erfolg gekrönten 3-5-2-Formation auf grossgewachsene Innenverteidiger und auf eine zum Teil wenig intelligente Spielweise."

Drei Millionen Euro investierte der FC Turin vor einem Dreivierteljahr in den Rodríguez-Transfer. Il Toro stattete den 75-fachen Nati-Spieler mit einem bis 2024 datierten Vertrag aus.

Gespräch mit Verantwortlichen geplant

"Auch wir haben es uns natürlich anders vorgestellt, das ist klar", beurteilt Masoodi die momentan zerfahrene Situation. Zu gegebener Zeit werde man daher das Gespräch mit den Vereinsverantwortlichen suchen, um, wie es Masoodi ausdrückt, "eine gemeinsame, gangbare Perspektive abzustimmen".

Dass Rodríguez über den aktuellen Stand der Dinge alles andere als erfreut ist, lässt sich sehr gut nachvollziehen. Der 28-Jährige könne aufgrund der langjährigen Erfahrung, Klasse und seiner fussballerischen Intelligenz "nahezu jeder Mannschaft helfen", weiss Masoodi. Rodríguez verfügt über das Renommee von 149 Bundesliga-Spielen und einer Vielzahl von Auftritten in der Champions League sowie der Europa League.

Eins steht schon jetzt fest: Sollte in den Gesprächen mit dem Klub keine für alle Seiten praktikable Lösung gefunden werden können, dürfte Rodríguez die Wechselfreigabe erbeten. Die aus Sicht des Nati-Stars erneut unliebsame Lage lässt bereits andere Klubs auf den Plan treten. Berater Masoodi bestätigt gegenüber 4-4-2.ch, dass diverse Vereine aus nahezu allen Topligen ihr konkretes Interesse nachdrücklich bekundet haben.

  aoe       9 April, 2021 22:21
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