4-4-2
Perspektive entscheidet über Zukunft
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Exklusiv: FCB-Neuausrichtung wurde Louis Lurvink zum Verhängnis

Im Nachwuchs des FC Basel gibt es einige Spieler, die reichlich Potenzial in sich tragen. Louis Lurvink ist so einer. Der ambitionierte Innenverteidiger sollte ursprünglich in den Profikader aufrücken, was im Zuge der Neuausrichtung am Rheinknie verworfen wurde. Grundsätzlich hofft Lurvink auf seinen Durchbruch in Basel, der aber nur möglich ist, wenn das Umfeld dafür passend erscheint. Das richtige Projekt ist entscheidend für Lurvinks Zukunft an der Birsstrasse.

"We like to play football", steht auf der Internetpräsenz des FC Möhlin-Riburg/ACLI geschrieben. Fussball spielte dort einst auch Louis Lurvink, der es dann aber vorzog, den grossen Schritt zum FC Basel zu gehen. Dort liess sich der heute 19-Jährige in den vergangenen Jahren in sämtlichen Altersstufen hervorragend ausbilden – und wäre für seinen Arbeitsfleiss in diesem Sommer fast belohnt worden. Nach 4-4-2.ch-Informationen war für Lurvink eigentlich ein Platz im Basler Profikader vorgesehen. Diese Idee war im Zuge des Führungswechsels und der Strategieneuausrichtung jedoch kurzfristig annulliert worden. Lurvink hätte die Chance gehabt, dem FCB daraufhin den Rücken zuzudrehen.

Dass der ehemalige Schweizer Nachwuchsnationalspieler zu den Talentiertesten seiner Altersklasse gehört, wissen auch Klubs ausserhalb der Basler Stadtgrenze. In Deutschland und Italien, aus der dortigen 2. und 3. Liga, erreichten Lurvinks Management in der Vergangenheit einige Anfragen. Das Beschäftigungsverhältnis mit dem FCB ist noch bis Ende Juni kommenden Jahres ausgelegt. Eile sieht das Team Lurvink momentan nicht, sich über eine mögliche Verlängerung auszutauschen. Wieso auch? Schliesslich verspürt der hochtalentierte Abwehrspieler eine tiefe herkunftsbedingte Identifikation mit dem Schweizer Serienmeister. Früher oder später werden die Basler Kaderplaner von allein auf Lurvinks Interessenvertreter zukommen, da ein ablösefreier Abgang aus sportlicher und wirtschaftlicher Vernunft nicht zu verantworten wäre.

Zur kommenden Saison sollte sich für Lurvink dann aber eine Tür im Erwachsenenbereich öffnen. Der vom OGC Nizza ausgeliehene Andy Pelmard kann via Kaufoption fest verpflichtet werden und könnte in Zukunft das Regiment in der Basler Hintermannschaft übernehmen. Selbiges Modell war für Gonçalo Cardoso ausgehandelt worden. Bei dem von West Ham United ausgeliehenen Abwehrspezialisten wird der FCB nach aktuellem Stand aber darauf verzichten, die vereinbarte Kaufoption zu aktivieren. Eray Cömert hatte schon vor Längerem sein Management gewechselt und strebt nach einem Wechsel ins Ausland. Bleibt dann noch der der junge Nasser Djiga, der sich im Basler Umfeld schon nach kürzester Zeit ausserordentlich gut eingelebt hat.

Louis Lurvink in der neuen Saison im FCB-Profikader?

Die Innenverteidigung bringt aus aktueller Aussicht also nicht die Quantität mit, die vonnöten wäre. Was spricht also dagegen, dass Lurvink einen Weg à la Djiga einschlägt und sich schon nach kurzer Zeit einen Namen in der ganzen Super League macht? Vor allem die Perspektive, die der FCB seinem Eigengewächs bieten wird. Schon über die komplette Saison hinweg beobachten Mitarbeiter von anderen Klubs, ob auf Onlinewegen oder vor Ort, Lurvinks Entwicklung sehr genau.

Um sich den Traum von regelmässigen Einsätzen bei den Profis erfüllen zu können, ist auch folgendes Modell vorstellbar: Lurvink verlängert seinen auslaufenden Vertrag und lässt sich zunächst zwecks Spielpraxiserhalt in die Challenge League oder dem näheren Ausland verleihen. Sein Debüt hat Lurvink übrigens schon hinter sich. Im Oktober vergangenen Jahres wurde er im Meisterschaftsheimspiel gegen den FC Luzern zur Pause für Cömert eingewechselt, dessen Kaderplatz er ab der kommenden Saison übernehmen könnte.

  aoe       17 November, 2021 17:53
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