Vermummte FCB-Fans aus Muttenzerkurve ziehen Stadion-DJ den Stecker

Der frühere "SRF"-Journalist Lukie Wyniger wurde für das Europa League-Heimspiel gegen Trabzonspor in der vergangenen Woche vom Klub als Stadion-DJ angeheuert. Seiner Arbeit konnte er aber schon nach kurzer Zeit nicht mehr nachgehen.

Einige Heimfans der Muttenzerkurve waren über die Aktion und die Arbeit von Wyniger nämlich alles andere als angetan. Noch vor dem Anstoss stürmten einige Vermummte aus diesem Bereich auf die Pressetribüne, wie der DJ im "FCB-Briefing bei "Bajour" erzählt: "Sie standen vor mir und zogen alle Stecker: den vom Laptop, den vom Mixer, den von der Kamera und den vom Verstärker." Damit war der kurze Gig für Wyniger direkt beendet. Einer der Vermummten hätte ihn angeschrien und behauptet, dass die eingespielte Musik viel zu laut sei.

Immerhin kam es nach dem Spiel zur Aussprache. Drei Fans aus der Muttenzerkurve trafen Wyniger und hätten sich bei ihm entschuldigt: "Sie erklärten, dass sie überreagiert hätten, weil die Lautsprecher in der Kurve zu laut eingestellt waren." Mit der Musikauswahl und mit seiner Person habe das ganze nichts zu tun gehabt: "Dass es ihnen leidtut, konnten sie mir glaubhaft vermitteln", schreibt Wyniger weiter. Sein Schluss: "Auch in der Muttenzerkurve sind 90 Prozent der Menschen respektvoll und anständig im Umgang. Zehn Prozent von ihnen sind Idioten. Wie immer und überall."