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"Mit Entwicklung sehr zufrieden"
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Exklusiv | Luzern-Zukunft: Remo Meyer kündigt Schaub-Gespräche an

Noch zehn Liga-Begegnungen darf sich der FC Luzern am Spielwitz von Louis Schaub erfreuen. Vertragsgemäss endet dann die Zusammenarbeit zwischen dem Ballartisten und den Innerschweizern. Ob die mit dem 1. FC Köln vereinbarte Kaufoption gezogen wird, ist ungewiss.

Das Kalenderblatt vom 24. Februar 2021 hat sich Louis Schaub bestimmt in Klarsichtfolie gepackt. An jenem Abend unter dem Flutlicht des Rheinpark Stadion erzielte der Leihspieler des FC Luzern, der in der Offensive so gut wie jede Position ausführen kann, ein Tor, das in jedem Saisonrückblick Erwähnung finden wird.

Im offensiven Ballvortrag liess Schaub zunächst Gegenspieler Milan Gajic ins Leere laufen, stoppte kurz ab und streichelte den Ball dann aus rund 20 Metern mit dem linken Aussenrist ins rechte Lattenkreuz. "Daran werde ich noch mit 50 denken", kommentierte der 26-Jährige seinen epischen Moment. Am Ende trennte sich Luzern mit 1:1 vom FC Vaduz. Auf solche gottähnlichen Augenblicke musste Schaub in den letzten Jahren meist verzichten.

Weder in Köln noch in Hamburg glücklich geworden

Nachdem sein Wechsel im Sommer 2018 zum 1. FC Köln bekannt wurde, freuten sich viele am Geissbockheim schon auf ihr neuestes Mitglied. Schliesslich ist nicht erst seit Ende Februar bekannt, dass Schaub ein vorzüglicher Fussballer ist. Doch weder beim FC noch später beim Hamburger SV repräsentierte er das, was er nun beim FC Luzern darstellt: einen absoluter Leistungsträger.

Mit sechs Toren und acht Vorlagen nimmt Schaub in der Scorerliste des Schweizer Fussballoberhauses den 2. Platz hinter Jean-Pierre Nsame ein, der auf 13 Tore und fünf Vorbereitungen kommt. Da er im letzten Meisterschaftsspiel gegen den FC Basel (1:4) seine fünfte Gelbe Karte sah, sind es für Schaub in dieser Saison noch zehn Super-League-Partien, in denen er seinen blendenden Lauf fortführen kann. Und dann?

In den Wechselgesprächen mit dem FC handelten die FCL-Verantwortlichen eine Kaufoption aus, die sich im hohen sechsstelligen bzw. niedrigen siebenstelligen Bereich bewegen dürfte. Fest steht bisher nur, dass sie an der Horwerstrasse wenig überraschend sehr zufrieden mit Schaubs Darbietungen sind.

Meyer lobt: "Sind mit Schaub sehr zufrieden"

"Louis hat sich bei uns sehr gut eingelebt und bringt mit seinen Qualitäten die Elemente ins Team, welche wir uns von ihm erhofft haben", erläutert FCL-Sportchef Remo Meyer auf 4-4-2.ch-Nachfrage. Schwärmend schiebt er hinterher: "Nicht nur dank seinen Werten, sondern auch aufgrund seines Charakters sind wir mit der Entwicklung von Louis sehr zufrieden."

Der Luzerner Kaderplaner ist in der Causa Schaub gefordert. Sollte Meyer den 16-fachen Nationalspieler Österreichs von einem permanenten Wechsel überzeugen können, müsste man ihm unweit der swissporarena schon beinahe ein Denkmal errichten. Im allerbesten Fussballeralter müsste Schaub jedoch eine kräftige Lohnreduktion akzeptieren, in Köln soll er siebenstellig verdienen. Noch arbeitet Meyer jedenfalls daran, Schaub einen Verbleib schmackhaft zu machen.

"Wir werden in den kommenden Wochen sicherlich Gespräche über die Zukunft von Louis führen und werden, sobald wir einen Entscheid vermelden können, dieses auch umgehend kommunizieren", sagt Meyer. "Für Wasserstandsmeldungen", so der Manager, "ist es jetzt aber noch zu früh."

  aoe       15 März, 2021 17:09
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