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"Nicht die Zeit"
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FCSG-Sportchef Alain Sutter spricht sich gegen Restart aus

St. Gallens Sportchef Alain Sutter spricht sich in einem bewegenden Beitrag des Klub-TVs gegen die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Super League auf.

Dabei erwähnt der frühere Nationalspieler nicht in erster Linie die finanziellen Unwägbarkeiten, die mit Geisterspielen einhergehen, sondern moralische Bedenken. "Kann man die Spieler jetzt auf den Platz lassen?", fragt Sutter und schiebt die Antwort gleich hinterher: "Es ist meiner Meinung nach nicht der Zeitpunkt, um Fussball zu spielen."

Mit dem Restart würde das völlig falsche Zeichen gesetzt, führt der 52-Jährige aus: "Im Fussball aber werden Körpersäfte ausgetauscht, die Jungs schwitzen, unter Umständen kann Blut fliessen. Fussball ist ein Kontaktsport. Und wenn ich mir das Ganze vor Augen führe, dann stimmen viele Dinge nicht. Die Spieler müssen einzeln ins Stadion kommen und sollen wenn möglich zuhause duschen, gleichzeitig aber auf dem Platz in die Zweikämpfe gehen."

Ernstkämpfe seien jetzt nicht angemessen: "Für mich ist der Zeitpunkt, um Fussball zu spielen dann gegeben, wenn die Spieler gemeinsam ins Stadion fahren können, wenn sie gemeinsam duschen können. Wenns im Umgang miteinander keine Auflagen gibt", stellt Sutter klar. Es gehe auch um mentale Aspekte für Fussballer, die Menschen und keine Gladiatoren seien.

Der FC St. Gallen führt die Super League derzeit an. Präsident Matthias Hüppi hat zuletzt verkündet, dass die Espen pro Geisterspiel eine Summe von ungefähr 60'000 Franken hinlegen müssen.

  psc       4 Mai, 2020 21:48
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