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FC St. Gallen-Coach
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Zeidler über Erfolgsgeheimnis und mögliches Bundesliga-Engagement

Peter Zeidler kann mit dem FC St. Gallen noch überraschend Meister werden. Ein Engagement in der Bundesliga würde den 57-Jährigen reizen.

Damit hätte man zu Beginn der Spielzeit nicht gerechnet: Der FC St. Gallen mischt an der Spitze der Super League mit und hat noch die Chance, Meister zu werden - und das, obwohl man gegenüber YB und dem FC Basel der Underdog ist. Im Interview mit "Sport Bild" spricht Trainer Peter Zeidler ausführlich über sein Erfolgsgeheimnis.

"Was den Etat angeht, sind wir auf den hinteren Plätzen in der Liga. Dennoch sind wir in dieser Saison bisher auf Augenhöhe mit Bern. Das ist eine Sensation. Normalerweise sind Bern und Basel zehn, 20 Punkte vor allen anderen. Im Moment freuen sich alle, dass eine Mannschaft oben mitmischt, die wenig Geld, den geringsten Altersschnitt und eine spektakuläre Spielweise hat. Wir haben Spieler, die taktisch und menschlich gut zusammenpassen. Wir sind eine eingeschworene Gemeinschaft. Den Strafenkatalog haben wir zum Beispiel ersatzlos gestrichen", teilte der 57-Jährige, weshalb es bei den Espen so gut läuft.

Der Strafenkatalag sei abgesetzt worden, da "nie einer zu spät gekommen ist. Aber das liegt vielleicht an der Schweiz. Hier sind alle immer pünktlich. Wir haben ein Durchschnittsalter von knapp 22 Jahren mit Spaniern und französischsprachigen Spielern. Bei uns wird viel getanzt. Aber wichtig ist, wie wir spielen: immer mit vier, fünf Stürmern, wenig Kontakte, ständig attackieren, hohes Tempo. Das ist schon eine besondere Mannschaft."

Obgleich die Möglichkeit besteht, Meister zu werden, möchte der deutsche Fussballlehrer nicht in überschwänglichem Optimismus verfallen: "Wir fangen doch jetzt nicht an zu spinnen. So weit sind wir noch nicht. Wir haben nach der Corona-Pause 13 Spiele in sechs Wochen. Wir nennen das Crazy Summer. Es ist alles total verrückt. Wir haben schon mal mindestens den dritten Platz sicher, das ist eine super Sache für den ganzen Klub."

Seit Juli 2018 ist Zeidler bei den Espen im Amt. Angesprochen auf ein etwaiges Bundesliga-Engagement, gibt sich er offen: "Ich würde es mir zutrauen. Aber ich fühle mich in St. Gallen richtig wohl und habe meinen Vertrag gerade bis 2025 verlängert. Das zeigt einmal mehr, dass der FC St. Gallen ein besonderer Verein ist – der auch einen besonderen Weg geht."

  adk       26 Juli, 2020 12:42
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