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Kombiticket-Massnahme ungeeignet
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Der FC Thun nimmt Stellung zu Ausschreitungen bei GC-Spiel

Der FC Thun hat sich in einem Statement zu den Vorfällen am vergangenen Wochenende beim Heimspiel gegen GC geäussert.

Im Stadion und auch am Bahnhof kam es zu Chaos und teilweise Ausschreitungen. Für Ärger auch bei langjährigen Matchbesuchern des FC Thun sorgte insbesondere die "Kombiticket-Massnahme", die dazu führte, dass sich Hoppers-Fans Tickets für übrige Sektoren im Stadion verschafften. Die Berner Oberländer betonen, dass diese Massnahme ungeeignet sei und nach alternativen Lösungen gesucht werden müsse

Die Mitteilung im Wortlaut:

Im Nachgang zum letzten Aufeinandertreffen des FC Thun Berner Oberland und des Grasshopper Club Zürich am 15.12.2018 kam es in Bahnhofsnähe zu Ausschreitungen. Darin involviert waren Anhänger des Grasshopper Club Zürich und eine uns unbekannte Gruppe, die weder im Zusammenhang mit dem FC Thun Berner Oberland noch mit unseren Fanklubs steht. Aufgrund dieser Vorfälle mussten die Behörden, gestützt auf das 2014 vom Berner Stimmvolk angenommene Hooligan-Konkordat, Massnahmen ergreifen, die auch der FC Thun Berner Oberland unterstützte.

Erstmalig in der Schweiz wurde nur Fans der Zutritt in den Gästesektor gewährt, die in Besitz eines so genannten Kombi-Tickets waren (nur Gästefans, die mit einem offiziellen Fancar anreisten, erhielten Zugang). Erfahrungswerte bezüglich der Akzeptanz und Umsetzung dieser Massnahme fehlten bis dahin. Die Auswirkungen im Stadion waren unerfreulich offensichtlich: Die Zürcher Fans goutierten die Anordnung nicht und beschafften sich im Vorverkauf Tickets für die regulären Tribünenränge. Der Anhang der Grasshoppers ignorierte in der Folge nicht nur die Sitzplatznummern, sondern stellte innert kurzer Zeit auch eine bedrohliche Kulisse dar. Da es sich beim Aufenthaltsort der GC-Fans nicht um einen gesicherten Fansektor handelte, fehlten auch entsprechende bauliche Massnahmen wie Absperrgitter und Sicherheitsnetz.
Zwar konnten den von den Zürcher Fans beeinträchtigen Sitzplatzbesitzern per Durchsage, beim Eintritt in die Stockhorn Arena und beim Zugang zu ihren Sitzen Alternativplätze angeboten werden, doch die Situation war trotzdem für alle Stadionbesucherinnen und -besucher sehr unerfreulich.

Wir bedauern diese Situation ausserordentlich.

Ohne bereits mögliche Ergebnisse aus der Nachbesprechung mit der Polizei und den Behörden vorwegzunehmen, sehen wir uns aufgrund der schlechten Erfahrungen und der damit verbundenen grossen Anzahl verärgerter langjähriger Matchbesucherinnen und -besucher veranlasst, die Kombiticket-Massnahme als absolut ungeeignet zu bezeichnen. Erneut werden unbescholtene Menschen tangiert und die strafbaren Personen kommen weitgehend ungeschoren davon. Hier müssen wir gemeinsam bessere Lösungen schaffen.

  psc       27 Februar, 2019 18:00
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