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Bezahlkarte für illegales Glücksspiel
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Dubioser Sponsor bringt den FCZ in Verruf

Zwei Jahre warb der FC Zürich im Rahmen eines Sponsorings für "Antepay". Wie Recherchen nun zeigen, wurde das Zahlungsmittel offenbar für illegales Glücksspiel verwendet.

Dies decken "SRF Investigativ" und das Recherche-Team "Reflekt" nun auf. Offiziell bestand das Geschäftsmodell darin, mit der Karte Antepay ein Guthaben zu erwerben, dass dann in diversen Online-Shops als Zahlungsmittel verwendet werden konnte. Antepay würde dann eine Gebühr kassieren. Zum Zeitpunkt des Sponsorings mit dem FCZ (2019 bis 2021) war die Karte allerdings nur in sechs Online-Shops akzeptiert, die mittlerweile nicht mehr existieren. Später kamen noch bekanntere Namen hinzu, die laut der Recherche allerdings nie Umsatz mit Antepay gemacht haben.

Stattdessen taucht die Karte in Urteilen auf, in denen es um illegales Glücksspiel geht. Die Firma Dscnet AG, Herausgeberin der Antepay-Karte, ging 2021 Konkurs. Giancarlo Tottoli, Gründer und zum Zeitpunkt des FCZ-Deals alleiniger Verwaltungsrat von Dscnet, bestreitet, dass die Bezahlkarte für das illegale Glücksspiel hergestellt wurde. Vielmehr könne man beweisen, das Antepay über legale Online-Shops Umsatz gemacht hatte.

FCZ-Präsident Ancillo Canepa ärgert sich im Nahhinein über die Zusammenarbeit. Für den Deal habe man sich auf die externe Sportvermarktungsfirma Infront Ringier Sports & Entertainment verlassen, die diesen eingefädelt habe. "Deshalb ist es im Nachhinein für mich sehr ärgerlich, wie es gelaufen ist." Man sollte sich nie auf Drittparteien verlassen, fügt der FCZ-Boss an. Ringier schreibt auf Anfrage von "SRF", man habe nichts vom Bezug der Antepay-Karte zum illegalen Glücksspiel gewusst.

  psc       24 Oktober, 2022 11:09
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