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Trotz Bankplatz: FCZ-Eigengewächs Stephan Seiler bleibt geduldig

Nach einer vielversprechenden Vorsaison, in der Stephan Seiler regelmässig für den FC Zürich zum Einsatz kam, stagnieren seine Spielminuten. Eine Ortsveränderung kommt ihm deshalb aber nicht in den Sinn. In den kommenden Monaten könnte sein abzuleistender Militärdienst allerdings zum grossen Problem werden.

Es war ein in dieser Saison äusserst seltener Moment, den Stephan Seiler voll ausgekostet hat. Beim 4:0 im Heimspiel des FC Zürich gegen den FC Luzern durfte der Mittelfeldspieler rund zehn Minuten vor Abpfiff den Rasen betreten. In dieser Saison war es erst das zweiten Mal, dass Seiler während eines Ernstkampfes eingesetzt wurde. Just gegen Luzern, gegen das im August sein bisher einziger Kurzauftritt dokumentiert ist.

Von dem ehemaligen Trainer Massimo Rizzo war Seiler gegen Ende der vergangenen Saison regelmässig eingesetzt worden. Am letzten Spieltag gegen den FC Vaduz erzielte Seiler sogar sein erstes Tor im professionellen Fussball. Seine Reputation hat unter dem neuen Übungsleiter Andre Breitenreiter etwas gelitten. Angesichts des auslaufenden Vertrags nicht unbedingt förderlich.

Stephan Seiler: Reger Austausch mit dem FC Zürich

Nach 4-4-2.ch-Informationen ist für Seiler ein vorzeitiger Abbruch seines Engagements im Letzigrund aber keine Option. Das verwundert nicht wirklich, schliesslich ist der Sohn eines Schweizer Vaters und einer brasilianischen Mutter tief verwurzelt mit dem FCZ, in den er einst als 12-Jähriger eintrat und sich fortan hat dort fussballerisch ausbilden lassen. Seiler, inzwischen neun Jahre gealtert, fokussiert sich auf seine Arbeit in der Limmatstadt. Die Klubführung tauscht sich regelmässig mit Seilers Management aus. Aktuell dürfte es einen Hauptgesprächspunkt geben.

Seiler wird dem FC Zürich die kommenden Monate nämlich teilweise nicht zur Verfügung stehen. Der gebürtig aus Fortaleza im Norden Brasiliens stammende Doppelbürger muss in den nächsten drei bis vier Monaten seinen Militärdienst leisten, was die sportliche Situation freilich nochmals komplizierter erscheinen lässt. Die Konkurrenz auf seiner Position bei den Profis ist ohnehin schon riesig, das fehlende Training sowie die ausbleibende Spielpraxis wird sich nun zusätzlich negativ auf Seilers Standing innerhalb der Mannschaft auswirken.

Seiler, der Ronaldinho sein Vorbild nennt und von einem Wechsel zum FC Barcelona träumt, erhält von seiner Familie – Vater und Mutter leben in der Schweiz, die übrigen Mitglieder in Brasilien – wichtige Rückendeckung. Und auch sein Interessenvertreter weiss, dass Breitenreiter ein grosser Fan von Seilers fussballerischer Veranlagung ist.

"Er kann nicht nur ein sehr wichtiger Spieler für Zürich, sondern auch für die ganze Schweiz werden", prophezeit Berater Christian Gimenez von der Agentur G&G 13 SPORT Seiler eine grossartige Zukunft. "Er hat ja schon in der Vergangenheit gezeigt, als er in den Juniorenmannschaften gespielt hat, dass er das Zeug dazu hat. Ich bin überzeugt davon, dass er es auch in die Nati schaffen kann."

  aoe       10 Dezember, 2021 18:12
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