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Ehemaliger GC-Spieler
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Lüthi rechnet ab: "Geht nur noch um Kleider und Aussehen"

Benjamin Lüthi hat dem Fussballgeschäft vorzeitig den Rücken gekehrt. In einem Interview verrät er, warum er seinen Vertrag bei GC vorläufig aufgelöst hat.

Vor gut einer Woche überraschten die Grasshoppers mit der Meldung, den noch bis Juni 2017 gültigen Vertrag mit Benjanim Lüthi vorzeitig aufzulösen. Privat sowie beruflich wolle er sich neu ausrichten, hiess es von Vereinsseite her. Der Verteidiger erläutert nun seine genauen Beweggründe.

Ein Grund dafür war sein Studium der Betriebswirtschaft, wie der 28-Jährige im Gespräch mit dem "Blick" erklärt. "Das Uni-Leben gefällt mir sehr. Aber der Rücktritt war kein Schuss ins Blaue. Das war ein Prozess über Jahre. Als junger Fussballer habe ich keinen Gedanken ans Aufhören verschwendet", versichert Lüthi. Zuletzt habe sich jedoch im Fussball einiges verändert, so dass es sich nicht mehr richtig anfühlen würde, weiterzuspielen.

Lüthi nennt ein Beispiel: "Am Anfang in Thun, als Andres Gerber noch mein Mitspieler war, gingen wir zusammen nach den Trainings Kaffee trinken. Redeten über dieses und jenes. Heute ist jeder am Natel, kaum ist das Training fertig. Da geht es im besten Fall noch darum, was man für Kleider trägt und wie man aussieht. Das klingt jetzt nach grosser Abrechnung. Das sollte es aber nicht. Ich hatte zehn tolle Jahre als Profi."

Lüthi: "War nie ein Grossverdiener"

In seiner Zeit als Berufsfussballer konnte sich der Rechtsfuss zwar einiges zurücklegen, bis ans Ende seiner Tage wird es aber nicht genügen. "Ich habe zwar nie eine dicke Karre gefahren, dafür lebte ich in Zürich in einer schönen Wohnung. Ein Grossverdiener war ich nie", betont Lüthi. Er müsse seine Ausgaben zurückfahren und werde in Kürze in eine WG ziehen. Darüber hinaus wird er sich einen typischen Studentenjob suchen.

"In einem lässigen Kaffee arbeiten wäre cool", so der ehemalige Linksverteidiger. "Nicht Arbeiten" sei für ihn jedoch absolut kein Thema. Rein aus moralischen Gründen, wie Lüthi klarstellt. Der Sohn von Thun-Präsident Markus kam in seiner aktiven Laufbahn auf insgesamt 263 Einsätze als Profi. Die meisten davon (210) für seinen Heimat- und Jugendklub FC Thun.

  aoe       17 Dezember, 2016 10:05
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