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Saison-Fortsetzung: Greuel dafür - Constantin droht mit Klage

Bezüglich einer Saison-Fortsetzung in der Super League herrscht weiterhin Unstimmigkeit. Während YB-CEO Greuel dafür ist, sträubt sich Sion-Boss Constantin nach wie vor gegen einen Restart.

Am 29. Mai entscheiden die Profi-Vereine der Super- und der Challenge League an einer gemeinsamen Sitzung darüber, ob die Saison fortgesetzt oder abgebrochen werden soll. Im Interview mit dem "Blick" legen YB-Ceo Wanja Greuel und Sion-Boss Christian Constantin ihre unterschiedlichen Meinung bezüglich einer Saison-Fortsetzung dar.

Greuel ist für einen Restart, "weil Fussballklubs da sind, um Fussball zu spielen und die Zuschauer zu unterhalten – derzeit leider nur vor dem Fern­seher. Und weil wir sportlich faire Entscheidungen wollen." Der Geschäftsführer des amtierenden Meisters blicke dabei in die Bundesliga, die unter Ausschluss der Fans und unter strikten Vorkehrungsmassnahmen wieder fortgesetzt wurde: "Ich habe mir die Spiele intensiv angeschaut und finde, man ist dennoch sehr schnell im Spiel. Und wer weiss, wann alles wieder total normal sein wird? Das kann unter Umständen noch lange dauern. Für uns bei YB ist klar: Viel lieber Geisterspiele als gar keine Spiele."

Anderer Auffassung ist derweil Sions Präsident Christian Constantin. Der 63-Jährige droht sogar, klagen zu wollen, sofern für eine Fortsetzung entschieden wird. Er möchte die Saison nicht beenden, "weil wir damit Geld vernichten würden. Ich will mein Geld nicht vernichten. Ausserdem würde ein Weiterspielen das Wettbewerbsrecht verletzen. Die Chancengleichheit wäre nicht mehr gewährleistet, weil einige Klubs mehr auslaufende Verträge haben als andere. Die Meisterschaft wäre verfälscht. Ich habe darüber ein Gutachten erstellt, das ich allen Klubs zugeschickt habe. Und: Es ist furchtbar, ohne Fans zu spielen."

"Es ist vor allem die Swiss Football League, die unbedingt weiterspielen will", so Constantin. "Zudem generiert sie hinter dem Rücken der Klubs noch weitere Gelder. Indem sie die Rechte an der Super League ab Juni zum Beispiel nach Portugal verkauft hat." Dass er sogar eine Klage einreichen würde, rechtfertigt der Unternehmer wie folgt: "Ist es demokratisch, unvernünftige wirtschaft­liche Risiken ­einzugehen? Ich bin sofort für Weiterspielen, wenn man uns die nötigen Mittel zur Verfügung stellt. Kredite treiben einen nur in die Schuldenfalle. Apropos Demokratie. Vergegenwärtigen Sie sich folgendes Bild: Vier Mann sitzen in einem Auto. Drei wollen mit 200 km/h fahren, einer ist dagegen. Also wird, demokratisch entschieden, 200 gefahren. Nur nützt ihnen diese Demokratie dann vor dem Richter nichts."

  adk       24 Mai, 2020 15:46
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