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Stadionverbote gefordert
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SFL-Boss Claudius Schäfer bezieht Stellung zu den Derby-Krawallen

Das sportlich hochstehende und attraktive Zürcher Derby am Samstagabend (3:3) wurde nach dem Schlusspfiff von Krawallen im Stadion überschattet. Vermummte FCZ-Fans warfen Leuchtpetarden in den gut gefüllten GC-Fansektor. Jetzt bezieht Swiss Football League-Geschäftsführer Claudius Schäfer Stellung.

Gegenüber "SRF" verurteilt er die Aktionen im Letzigrund. "Nach einem Fussballevent mit Zuschauern und einem packenden Spiel passiert so etwas. Es ist aufs Schärfste zu verurteilen. Wir hatten an diesem Wochenende in den Schweizer Stadien ungefähr 80’000 Zuschauer. Durch so einen Vorfall wurde ein schönes Wochenende zerstört", sagt Schäfer. Er fordert insbesondere den FC Zürich dazu auf, mit der Polizei zu kooperieren und die Täter zu identifizieren. Diese sollen dann mit Stadionverboten belegt werden: "Ich erwarte, dass der FCZ alles dafür tut, dass diese Delinquenten identifiziert werden. Wir wollen solche Leute nicht in unseren Stadien. Eine der Massnahmen, die wir treffen können, sind wie erwähnt die Stadionverbote. Sie gelten auch für die Eishockeystadien."

Immer wieder sorgt ein kleiner Teil von "Fans" dafür, dass Fussballfeste zerstört werden. Der Ligaboss führt aus, dass einige der Chaoten wohl schon früher aktiv waren. Die Fanarbeit ist zeitaufwendig: "Es ist zum Teil Sisyphusarbeit. Voraussetzung für Massnahmen ist, dass die Täter identifiziert werden. Vor Corona hatten wir rund 1000 Stadionverbote, jetzt sind es noch 400. Meistens dauert ein Stadionverbot ein bis zwei Jahre, ausser bei sehr schwerwiegenden Delikten. Das bedeutet, dass nun wieder Leute in die Stadien kommen, die vor Corona ein Stadionverbot hatten."

Grundsätzlich seien Vorfälle in den Stadien aber nur noch selten das Hauptproblem: "Das am Samstag war ein Ausreisser. Die grössten Probleme haben wir auf den Anfahrtswegen, in den Extrazügen und vor den Stadien. Dort bringt das personalisierte Ticket bedingt etwas. Massnahmen wie Meldeauflagen bringen unseres Erachtens dort mehr. Bezüglich personalisierter Tickets ist ein Prozess mit der Polizei und den Behörden am Laufen. Aber man muss genau hinschauen, denn es gibt auch Nachteile."

  psc       25 Oktober, 2021 14:21
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