4-4-2
Im Gegensatz zur Bundesliga
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Super League verfährt mit Corona-Tests ganz anders als die Bundesliga

Die Bundesliga startet am übernächsten Wochenende ihren Spielbetrieb wieder. Ein zentraler Punkt des Schutzkonzepts sind regelmässige Corona-Tests bei allen Spielern, Betreuern und (auf freiwilliger Basis) sogar Familienanghören. Selbst wenn in der Schweiz im Juni wieder gekickt werden sollte, spielen solche Tests hierzulande hingegen überhaupt keine Rolle.

Unterschiedlicher könnten die Ansätze nicht sein: Aus Sicht der deutschen Politik und auch der Gesundheitsämter ist es unbedingt notwendig sicherzustellen, dass keine coronainfizierten Personen Fussball spielen. Schliesslich kommt es da zu direktem Körperkontakt und Ansteckungen könnten rasch erfolgen.

Das Bundesamt für Gesundheit in Schweiz sieht dies sehr viel weniger rigide. "Das BAG teilte im Rahmen der Besprechung unseres Konzepts mit, dass auf die sehr kostenintensiven Covid-19-Tests verzichtet werden kann. Gemäss BAG stünde bei diesen Tests der Aufwand in keinem Verhältnis zum Ertrag und bei negativen Resultaten würde eine falsche Sicherheit suggeriert. Sie kommen demgemäss im Schutzkonzept nicht mehr vor", erklärt SFL-Medienchef Philippe Guggisberg auf Anfrage von 4-4-2.ch.

Tests nur bei Verdachtsmomenten

Coronatests werden bei Fussballern, wie bei der übrigen Bevölkerung, erst dann durchgeführt, wenn konkrete Verdachtsmomente bestehen.

Im Schutzkonzept der SFL ist festgehalten, dass Spieler und Mitglieder des Betreuerstabs zu Hause bleiben müssen und sich in Selbstisolation begeben, wenn entsprechende Krankheitssymptome auftreten.

Wird ein Akteur positiv auf das Coronavirus getestet, wird eine zehntägige Isolation durchgeführt.  Den Trainingsbetrieb darf er frühestens 48 Stunden, nachdem er keine Krankheitssymptome mehr hat, wieder aufnehmen.

Was ist "enger Kontakt"?

Was mit den Teamkollegen geschieht, muss individuell betrachtet werden: Personen, die in "engem Kontakt" mit positiv Getesteten standen, müssen ebenfalls in eine zehntägige Selbst-Quarantäne. So geben es die BAG-Richtlinien vor. Sie gelten für Fussballer wie für alle anderen.

In Bezug auf den Fussball liefert die Definition von "engem Kontakt" allerdings keine genauen Hinweise. Als Beispiele werden Umarmungen und Küssen genannt. Ob etwa Zweikämpfe und direkte Kontakte auch zählen, ist bislang nicht festgehalten.

Dass Fussballspiele zumindest in den Profiligen möglich sind, hat der Bundesrat bereits festgelegt. Ab Montag kann bereits wieder (mit Zweikämpfen) trainiert werden. Am 27. Mai entscheidet der Bundesrat definitiv, ob der Liga-Restart im Juni möglich ist. Zwei Tage später wird die SFL an einer ausserordentlichen Generalversammlung mit den Klubs bestimmen, ob es ab 19. Juni tatsächlich wieder losgeht.

  psc       8 Mai, 2020 14:31
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