Podolski kitisiert: Im Fussball fehlen die Typen

Noch-Nationalspieler Lukas Podolski hat in einem Interview die Entwicklung in der Nachwuchsschulung im deutschen Fussball bedauert.

„Heute bekommen die Jugendlichen sehr viel mehr Unterstützung. Man nimmt ihnen fast alles ab. Ich finde das nicht richtig. Es gibt für alles irgendwelche Spezialisten. Videoanalysten, Pädagogen, Psychologen oder Ernährungsberater“, sagte Lukas Podolski im Gespräch mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

Er habe das anders erlebt, betonte Weltmeister von 2014. Er habe sich zu Hause umgezogen, „Papa hat mich zum Training gefahren und dann ging es auch schon auf den Platz“, so der 31-Jährige weiter. „Heute will man offenbar computer-gesteuerte Spieler, Spieler wie aus dem Katalog. Typen entwickeln sich so kaum noch. Das ist schade, denn Typen machen doch den Fussball aus.“

Podolski sei insgeheim froh, dass er diese Zeiten ab 2003 noch mitgemacht habe: "Damals gab es mehr Typen, echte Gesichter, weniger Regeln, mehr Freiheiten." Am kommenden Mittwoch (20.45 Uhr) bekommt "Prinz Poldi" sein Abschiedsspiel in der deutschen Nationalmannschaft - es ist sein 130. Auftritt für die DFB-Elf. Im Sommer wird er von Galatasaray Istanbul nach Japan, zu Vissel Kobe wechseln.