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Schon am Freitag
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Die Champions League-Reform kommt früher

Die angestrebte Reform der Champions League wird laut der Nachrichtenagentur "AP" wohl schon am kommenden Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. Die grossen Vereine Europas, vereint in der Interessengemeinschaft "European Club Association", geführt von Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge, machen angeblich dermassen Druck und drohen mit einer eigenen Superliga, dass sich die UEFA zum Handeln gezwungen sieht.

Diese Handlung soll schnell vonstatten gehen, denn der Favorit auf die Nachfolge von Michel Platini als Präsident des europäischen Verbandes, Aleksander Ceferin aus Slowenien, gilt als Förderer und Freund kleinerer Verbände. Das beliebt den grossen Klubs nicht, sie wollen eine geschlossene Champions League, die ungeachtet der Meisterschaftstabelle die grössten Vereine Europas zulässt. Die Wahl des neuen Präsidenten wird am 14. September stattfinden. Der Beschluss der CL-Reform soll vorher durchgebracht werden und könnte am Donnerstag in einem Luxushotel in Monaco beschlossen werden.

Gesicherte Teilnahme, auch bei schlechter Meisterschaft

Manchester United, Chelsea, AC Milan und Inter Mailand könnten dann die Königsklasse nicht mehr verpassen, wie es in der aktuellen Saison der Fall ist. Dafür wäre der englische Meister Leicester City nicht zwangsläufig qualifiziert.

Aus der Traum von zwei Schweizer Teilnehmern

Einschneidende Konsequenzen hätte dies auch für den Schweizer Fussball: Da die grossen Ligen in England, Spanien, Italien und Deutschland mehr fixe Plätze belegen würden und Frankreich, Portugal und Russland je zwei Plätze zugesprochen bekämen, würden nur vier oder fünf Plätze für die restlichen Verbände übrig bleiben. Diese Plätze würden auf die Ukraine, Belgien, Niederlande, Türkei und die Schweiz aufgeteilt, ein Massstab ist noch nicht bekannt.

Playoffs kaum zu schaffen

Für die Playoffs gäbe es noch fünf oder sechs Plätze. Das heisst, entweder fällt die fixe Qualifikation für den Schweizer Meister komplett ins Wasser oder der zweitplatzierte müsste sich durch eine Qualifikation mit 50 Teams kämpfen, von denen dann nur fünf (!)  für die CL zugelassen würden. Eine zweite Mannschaft aus der Schweiz oder Teams aus Österreich würde man wohl kaum mehr in der Champions League sehen. Und der englische Meister müsste durch die Playoffs, würde er nicht Chelsea, Arsenal, Manchester City oder Manchester United heissen.

Ein Champions League-Sieger kann mit dem Titel heutzutage rund 100 Millionen Euro verdienen, zählt man die Siegerprämie, die Prämien für die Vorrunden-Siege und die TV-Einnahmen zusammen. Diese Summe soll aber mit einem lohnenderen Deal weiter gesteigert werden. Das bedeutet, dass die Übertragungsrechte der CL teurer würden und die Königsklasse im Free-TV wohl bald der Vergangenheit angehören wird. Ab wann die Neuerungen greifen werden, wird man wohl am Freitag erfahren.

Bernhard Heusler, Präsident des FC Basel, wollte gegenüber "AP" keine Stellung zu dieser Meldung nehmen.

  dsi       23 August, 2016 15:43
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