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Alles lief schief
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Zuschauer-Chaos bei Champions League-Final: Miserable Noten für UEFA, Polizei und Ausrichter

Beim diesjährigen Champions League-Finale im Mai in Paris herrschte grosses Chaos. Der Einlass der Zuschauer sorgte für riesige Probleme, mehr als 230 Verletzte lautete letztlich die Bilanz. Jetzt hat ein unabhängiger Untersuchungsbericht eklatante Versäumnisse bei der Organisation der Partie offenbart. Daran beteiligt ist auch die UEFA.

"Unsere umfassende Analyse der Erfahrungen der Fans vor, während und nach dem Champions-League-Finale ist eine Anklage gegen alle beteiligten Behörden: Die UEFA, die Pariser Polizei, die lokalen und zentralen Behörden und die Stadionbesitzer", heisst es im Bericht mit dem Titel "Mit Verachtung behandelt". Beteiligt waren fünf Experten, die sich auf Aussagen von 485 Männern, Frauen, Kindern und Augenzeugenberichte internationaler Journalisten stützten. Verheerende Kritik muss die UEFA einstecken, die bei der Wahrnehmung ihrer Verantwortung "völlig" versagt habe. Die anhaltenden und willkürlichen Angriffe der Polizisten sowie der wahllose, rücksichtslose und unprovozierte Einsatz von Tränengas gegen "Männer, Frauen und Kinder, die auf engem Raum eingeschlossen waren, sind rücksichtslos und gefährlich gewesen", schreiben die Autoren des Berichts weiter. Durch das kollektive, operative Versagen seien sogar Menschenleben gefährdet worden.

Zudem sei es auch zu "kriminellen Übergriffen" durch lokale Banden gekommen, die Fans teilweise bestohlen haben. Die Vorbereitungen für den Anlass sowohl durch die UEFA wie auch die Pariser Agenturen seien unzureichend gewesen. Nur dank dem ruhigen Verhalten der Fans hätte es keine Toten gegeben.

Beim 1:0-Sieg von Real Madrid gegen Liverpool wurden rund um das Stade de France letztlich mehr als 230 Personen verletzt. Die Partie wurde wegen des Chaos verspätet angepfiffen.

  psc       18 Oktober, 2022 11:14
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