Watzke: "Halte Favre für einen exzellenten Trainer"
Mitte Dezember vergangenen Jahres musste Lucien Favre bei Borussia Dortmund sein Trainerbüro räumen. Hans-Joachim Watzke fiel die Entlassung schwer, weil der BVB-Boss eine extrem hohe Meinung über den Schweizer Coach vertritt.
Hans-Joachim Watzke ist noch immer davon überzeugt, dass Lucien Favre während seiner Schaffenszeit bei Borussia Dortmund einen hervorragenden Eindruck hinterlassen hat - und das sportlich wie menschlich. Der Schweizer habe beim BVB "über mehr als zwei Jahre sehr, sehr gute Arbeit geleistet", sagt der Geschäftsführer im Interview mit der "WAZ".
Dass zuvor in vielen Medien häufig über Favres Entlassung berichtet wurde, vernahmen die Schwarz-Gelben zwar. "Für uns war das aber nie ein Thema, wir haben immer aus Überzeugung an ihm festgehalten, haben den Vertrag verlängert", stellt Watzke klar.
Knapp zweieinhalb Jahre amtete Favre am Dortmunder Rheinlanddamm als Cheftrainer. Der grosse Titel blieb bis zuletzt allerdings aus. Die sportliche Negativentwicklung, die sich in der laufenden Saison herauskristallisiert hatte, war den Verantwortlichen ab einem gewissen Mass und trotz der Überzeugung von Favres Arbeit zu viel.
"Irgendwann brauchst du eine Veränderung"
"Ich halte Lucien für einen exzellenten Trainer und einen feinen Menschen. Aber irgendwann kommst du aus sportlichen Gründen mal an einen Punkt, an dem du das Gefühl hast, dass du eine Veränderung benötigst", erklärt Watzke. Die Niederlage gegen Köln (1:2) sowie die desaströse Vorstellung gegen Stuttgart (1:5) gaben schliesslich die Initialzündung.
Vorwürfe nach der Entlassung weist Watzke in allem Ausmass von sich. Die Entscheidung bezüglich der Entlassung Favres sei "in grösster Einmütigkeit getroffen" worden. "Alle Entscheidungsträger, natürlich auch die für den Sport verantwortlichen Michael Zorc und Sebastian Kehl, haben eine klare Meinung vertreten. Das ist aber keine Kritik an Lucien Favre, nicht einmal im Ansatz."
Darf Terzic BVB-Trainer bleiben?
Nach Favres Rauswurf übernahm Edin Terzic das Amt des Cheftrainers. Doch auch unter dem neuen Übungsleiter absolviert der BVB oft Spiele zum Haare raufen. Ob der 38-Jährige über diese Saison hinaus chefverantwortlich bleiben wird, ist offen. Eine finale Bewertung von Terzics Arbeit wird wohl erst nach dieser Runde vorgenommen.
"Wir sind, was das angeht, sehr entspannt. Zwischen Edin und uns herrscht die grösstmögliche Offenheit. Seit vielen Jahren", so Watzke, der vor allem auf den Input von Michael Zorc und Sebastian Kehl vertraue. "Wir lassen uns nicht treiben und nehmen uns alle Zeit, die wir benötigen."
