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Kritisch gesehen
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Die Bayern-Bosse wollten Joshua Kimmich gar nicht unbedingt

Der frühere Bayern-Kaderplaner Michael Reschke liefert in einem Interview einige Einblicke in interne Diskussionen, die in München über vergangenen Transfers geführt wurden. Die Verpflichtung von Joshua Kimmich wurde von einigen Verantwortlichen ursprünglich eher kritisch gesehen.

Der Mittelfeldspieler wechselte vor sechseinhalb Jahren vom VfB Stuttgart zum deutschen Rekordmeister, wobei er seine zwei letzten Spielzeiten vor dem Wechsel nach München bei RB Leipzig bestritt. Dort lief er zunächst in der 3. Liga und dann in der 2. Bundesliga auf. Die Münchner zahlten schliesslich beinahe 10 Mio. Euro Ablöse für ihn. Dass diese Summe für einen Nachwuchsspieler, der sich noch nicht in der Bundesliga etabliert hat, ausgegeben wurde, ist keine Selbstverständlichkeit. Reschke sagt im Interview mit "Spox" und "Goal", dass Ex-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge und Finanzchef Jan-Christian Dreesen "verständlicherweise vorsichtig und kritisch" gewesen seien: "Eine Ablöse von knapp unter zehn Millionen Euro für einen Nachwuchsspieler, der noch nie Bundesliga gespielt hatte: Das war für Bayern damals schon ungewöhnlich."

Für Reschke und auch Marco Neppe, der damals im Scouting bereits eine wichtige Rolle einnahm, sei aber klar gewesen, dass Kimmich verpflichtet werden sollte. Auch Trainer Pep Guardiola und Sportvorstand Matthias Sammer seien hinter der Entscheidung gestanden.

Ein ähnlicher Coup gelang den Bayern später auch mit dem Transfer von Alphonso Davies, der als relativer Nobody direkt aus Nordamerika unter Vertrag genommen wurde. Auch hier hatte Neppe entscheidenden Einfluss, wie Reschke ausführt: "Marco hat beim FC Bayern ein spezielles Frühwarnsystem entwickelt, das anschlägt, wenn in den interessanten internationalen Ligen ein besonders junger Spieler erste Profieinsätze absolviert."

  psc       16 Dezember, 2021 15:26
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