Nach Bayerns Champions League-Aus: Rummenigge wettert gegen Medien
Bayerns früherer Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge meldet sich nach der Ernüchterung und dem Aus der Münchner gegen Villarreal in der Champions League zu Wort. Der 66-Jährige attackiert in seinem Votum auch die Medien.
Im Interview mit dem "kicker" spricht Rummenigge von einem "Schock", den das ganze Stadion erfasst hat, als Villarreal am Dienstag in der Allianz Arena kurz vor Schluss ein Tor erzielte und so das Aus der hoch favorisierten Bayern besiegelte. Der frühere Bayern-Verantwortliche hält das Weiterkommen der Spanier aber nicht mal für so unverdient, wenn man das Hinspiel ebenfalls berücksichtigt. "Es ist eben eine ausgebuffte Mannschaft. Man unterschätzt sie vielleicht vom Papier her, aber Villarreal zeigt, dass in Spanien guter Fussball gespielt wird", lautet sein Urteil.
Bei der Ergründung des frühen Ausscheidens seiner Mannschaft kommt Rummenigge auf die Medien zu sprechen, die seiner Meinung nach ebenfalls einen Anteil daran tragen, da sie für ständige Unruhen sorgen würden: "Was natürlich auffällt: Es gibt ständig Vertragsdiskussionen in den Medien. Erst Joshua Kimmich, dann Leon Goretzka, Kingsley Coman und jetzt Manuel Neuer, Thomas Müller, Robert Lewandowski und Serge Gnabry. Wir sind jetzt im letzten Viertel der Saison, da ist das nicht förderlich, so kommt Unruhe in den Verein. Und die spürt man." Auch die Causa Erling Haaland spricht Rummenigge an. Das ganze hätte "Ausmasse angenommen, die kontraproduktiv sind für den gesamten Fussball." Die Forderungen der Berater und Spieler würden immer weiter steigen. Es komme trotz Corona keine Rationalität mehr ins Geschäft.
Deshalb brauche es eine Entspannung: "Man muss irgendwann wieder in Ruhe arbeiten können. Das betrifft allgemein den Fussball, und natürlich auch den FC Bayern als prominentesten Klub Deutschlands."
An der aktuellen sportlichen Führung lässt sich Rummenigge nicht aus. In der "Bild" betont er auch, dass die aktuelle Qualität des Kaders absolut ausreichend sei: "Im Kader des FC Bayern stehen 18 Spieler, die voraussichtlich an der WM teilnehmen. Das Ausscheiden liegt nicht an der Kader-Qualität." Damit stützt er auch Sportvorstand Hasan Salihamidzic und die gesamte Transferabteilung, die zunehmend unter Druck gerät.