Schär: "Sehe nicht ein, dass ich der Buhmann sein soll"

Fabian Schär bekam am vergangenen Samstag bei Hoffenheim endlich wieder einmal eine Chance von Beginn weg zu spielen. Nachdem er beim Gegentor gegen Gladbach nicht sehr gut aussah, wechselte ihn Trainer Julian Nagelsmann aber bereits zur Halbzeit aus. Der Schweizer Nationalspieler befindet sich weiterhin in einer schwierigen Situation.

Daraus macht der 23-Jährige auch keinen Hehl, wie er der "Bild" erzählt: "Das ist eine schwierige Situation, in der ich mich befinde – natürlich nicht zufriedenstellend." Dass er im Spiel gegen Gladbach vor allem medial wieder zerrissen wurde, kann er indes nicht verstehen und akzeptieren. "Ich würde nicht unbedingt sagen, dass das ein krasser Fehler von mir war. Aber an einer Aktion werde ich dann gemessen. Der Rest der Halbzeit wird vergessen: Dass ich fast jeden Zweikampf gewonnen und viele Pässe an den Mann gebracht habe. Ich sehe es nicht ein, dass ich medial dann wieder der Buhmann sein soll." Tatsächlich gewann Schär 86 Prozent seiner Zweikämpfe und brachte 96 Prozent der Pässe an den Mann.

Nach einer starken EM wollte er in dieser Saison eigentlich so richtig durchstarten. Die Bilanz ist nun allerdings ernüchternd: Vier Bundesligaspiele und ein Pokaleinsatz stehen für den Innenverteidiger bislang zu Buche. Und mit dem Auftritt gegen Gladbach konnte Schär wieder keine Werbung in eigener Sache machen. Sehr gut möglich, dass Nagelsmann ihn vorläufig wieder auf die Ersatzbank oder gar Tribüne schickt.

"Ich glaube, dass ich eine gewisse Qualität habe, auch wenn ich sie zuletzt wenig zeigen konnte. Ich glaube, dass das viele sehen und schätzen. Ich kann bis zum Winter nur weiter Gras fressen und schauen, wie sich alles weiterentwickelt", blickt Schär voraus.

Im Sommer interessierte sich der FC Valencia sehr für ihn. Ein Transfer kam nicht zustande. Im Januar gäbe es die nächste Gelegenheit für einen Wechsel. Undenkbar ist dies trotz Schärs Vertrag bis 2019 bei Hoffenheim definitiv nicht.