4-4-2
Wegen dem Umgang
News

HSV: Djourou kritisiert seinen Trainer

In einem sehr offenen und intimen Interview mit der "Aargauer Zeitung" hat HSV-Legionär Johan Djourou den Umgang von Trainer Markus Gisdol mit ihm kritisiert.

Der 30-jährige Abwehrspieler wurde im vergangenen November als HSV-Captain abgesetzt. Grundsätzlich akzeptiert Djourou die Entscheidung. Was er allerdings nicht durchgehen lässt, ist die Art und Weise wie Trainer Markus Gisdol und der Verein diese begründet haben. "Wenn ein Trainer denkt, ein Wechsel sei aus bestimmten Gründen nötig, dann habe ich Verständnis dafür. Kein Verständnis habe ich, wenn es um Dinge geht, die jemand – also in diesem Fall ich – gemacht haben soll", so Djourou.

Konkret ging es um das Spiel gegen Borussia Dortmund, das der HSV 2:5 verlor. Gisdol stellte auf eine Dreierkette um, die das Team zuvor gerade mal zwei Tage trainiert hatte. "Wir sahen nicht gut aus, danach fragten die Medien: Was war das für eine Entscheidung des Trainers? Ich sagte: 'Wir haben die Dreierkette nur zwei Tage trainiert, also fehlen die Automatismen. Aber wir sind gross genug und alle Profis, dass wir das umsetzen können sollten.' Es wurde mir als Kritik am Trainer ausgelegt."

Dies sei schliesslich auch der Grund für die Absetzung als Captain gewesen, auch wenn Gisdol öffentlich erklärt hatte, dass er im Team eine neue Kultur etablieren wolle. "Es machte den Eindruck, dass der Trainer das Problem an einen anderen Ort zu verschieben versuchte. Damit die Leute über ein Thema zu reden hatten – also den Captain-Wechsel. Wenn jemand über so lange Zeit wie ich für den HSV kämpft, dann finde ich den Umgang mit mir etwas", führt Djourou aus.

Angesichts dieser Worte ist kaum eine Fortsetzung von Djourous Karriere in Hamburg über diesen Sommer hinaus denkbar. Der Vertrag des Innenverteidigers läuft aus. Englische Klubs sollen sich um ihn bemühen.

  psc       24 März, 2017 15:00
CLOSE