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"Fühlte mich deplatziert"
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Piqué erklärt sein abruptes Karriereende

Der spanische Verteidiger Gerard Piqué hat mit seiner Ankündigung zum sofortigen Karriereende in der vergangenen Woche für einen echten Paukenschlag gesorgt. Nun erklärt der 35-Jährige seinen Entscheid.

Aus dem Nichts kam dieser für ihn persönlich nicht, wie er dem spanischen Streamer Ibai Llanos verrät. "Ich habe immer gesagt, wenn ich mich nicht mehr wichtig fühle, werde ich aufhören. Es gab Spiele, in denen ich nicht gespielt hatte, und nach dem Spiel musste ich dann trainieren (...) Ich fühlte mich deplatziert. Es gab Tage, da war ich kurz davor, in die Umkleidekabine zu gehen und zu sagen: 'Es ist vorbei.' Ich hatte nicht das Gefühl, dazuzugehören." In der vergangenen Woche war es für den 35-Jährigen dann schliesslich soweit. Noch einmal für einen anderen Klub als den FC Barcelona aufzulaufen, kam für Piqué nie infrage, wie er weiter ausführt: "Ich habe meinem Agenten immer gesagt, dass ich Barça nicht verlassen werde. Wenn Barça mir mit 28 oder 29 Jahren gesagt hätte, dass sie meinen Vertrag nicht verlängern würden, wäre ich zurückgetreten. Ich hatte nie eine andere Motivation."

Mit Ausnahme eines vierjährigen Abstechers zu Manchester United und zwischenzeitlich Real Saragossa lief Piqué stets für seinen katalanischen Stammklub auf. Insgesamt bestritt er für Barça mehr als 600 Profi-Spiele, was er als grosses Privileg erachtet: "Wenn ich zurückblicke, sehe ich, dass ich eine spektakuläre Reise hinter mir habe. Ich fühle mich verdammt privilegiert. Ich spielte für die Mannschaft meines Lebens und habe alles gewonnen. Ich könnte mir nichts anderes wünschen."

Seine Reise beim FC Barcelona sieht er trotz des Rücktritts noch nicht beendet. Künftig möchte er den Verein präsidieren, wie er sagt: "Ich denke, dass ich irgendwann einmal Präsident von Barcelona werden möchte. Doch im Moment denke ich nicht darüber nach. Ich möchte zunächst eine Menge anderer Dinge tun. Die Freiheit, nicht jeden Tag trainieren zu müssen oder am Wochenende mit Spielen beschäftigt zu sein, gibt mir die Möglichkeit, mich auf andere Dinge zu konzentrieren."

Piqué ist längst auch ein erfolgreicher Unternehmer. Finanziell war er auf das Fussballspielen schon lange nicht mehr angewiesen.

  psc       11 November, 2022 15:37
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