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Heiko Vogel macht aus
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FCB-Boss Degen ruft Abstiegskampf aus und sucht keinen Trainer

Ein konsternierter und sichtlich niedergeschlagener FCB-Präsident David Degen stellt bei einem bemerkenswerten TV-Auftritt klar, dass sich der FC Basel im Abstiegskampf befindet. Ein neuer Trainer wird aktuell nicht gesucht, Heiko Vogel geniesst das Vertrauen.

Die letzten Spiele hätten ihm zugesetzt, weil er einer sei, der nicht verlieren könne, stellt Degen bei "blue TV" im "Heimspiel - Der Fussball Talk" klar. Der 40-Jährige redet nicht um den heissen Brei. Der FC Basel befindet sich am Tabellenende und dieser Realität müsse sich der Verein stellen: "Wir befinden uns im Abstiegskampf. Dem müssen wir uns stellen. Es ist nun viel mehr gefragt als Schönwetterfussball, als attraktiven Fussball zu zeigen. Einsatz, Wille, Glaube, positiv bleiben, zusammenfinden. Wir müssen so schnell wie möglich da raus. Das geht nur über harte Arbeit." Den Unmut der Fans könne er verstehen. Ein Auftritt, wie jener beim 0:3 gegen Stade Lausanne Ouchy vor knapp zwei Wochen dürfe man sich nicht erlauben.

An Heiko Vogel will Degen festhalten. Ohnehin sei die Strategie nicht "vogelwild", sagt Degen. "Als wir den Klub vor zweieinhalb Jahren übernahmen, war unsere Strategie, den Klub wirtschaftlich gesund aufzustellen. Wir haben das strukturelle Defizit von 35 Millionen runtergebracht. Nächste Saison sind es bloss noch acht Millionen. Es hat überall rausgeblutet, diese Blutung mussten wir stopfen. Und aus nichts viel machen."

Nie Kredit erhalten

Etwas mehr Demut hätte man in manchen Auftritten allerdings hinlegen müssen. Den Bettel hinschmeissen will Degen aber auf keinen Fall: "Ich habe den Kredit nie erhalten, den man bekommt, wenn man so viel Skin in the Game hat wie ich. Übers Geld, nicht schlafen, leiden, Emotionen. Ich stehe am Morgen auf und mache alles, damit dieser Klub auf die Beine kommt."

Die Wahl von Timo Schultz bezeichnet Degen als Fehler, den man auch früh erkannt habe: "Heiko hatte zwei Kandidaten. Der zweite war Schultz. Er konnte die Mannschaft auseinandernehmen. Jeden Spieler. Eindrücklich! Dennoch kamen uns die ersten Zweifel sehr früh. Es war ein Irrtum. Wir haben uns getäuscht. Er war nicht sich selber. Wir mussten zu diesem Schritt greifen."

Nach dem Rauswurf habe man den Markt sondiert, sei aber zum Schluss gekommen, dass Vogel die Mannschaft zu hundert Prozent kenne und auch die Spieler geholt habe. Ein Trainer werde nun nicht gesucht: "Heiko ist Trainer." Auch ein Sportchef wird aktuell nicht gesucht: "Stand jetzt nein. Wir wollen alles sauber analysieren und die richtigen Schlüsse ziehen. Ich kann über Heiko nur gut sprechen. Er ist impulsiv, klar, aber ein positiver Mensch."

  psc       12 Oktober, 2023 09:59
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