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Geld in Verein gepumpt
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FCB-Bosse geben verheimlichte Geschäfte zu

Viel wurde in den vergangenen Wochen in Fanforen und in den sozialen Medien über die finanzielle Situation beim FC Basel und über etwaige krumme Geschäfte der Klubführung spekuliert. Nun geben die FCB-Bosse zu: Es wurden tatsächlich bislang verheimlichte Geschäfte getätigt.

Zu Beginn dieser Woche hat die Klubleitung diverse Medienvertreter eingeladen, um (aus ihrer Sicht) reinen Tisch zu machen. Dabei wurde verraten, dass die Vorstandsmitglieder David Degen, Dan Holzmann, Ursula und Andreas Rey heimlich Geld in den Verein gepumpt haben. Mit dem Ziel, die Liquidität zu sichern, wie sie betonen.

Degen hatte einst 18,4 Millionen Franken gezahlt, um 91,96 Prozent der Holding-Aktien von Bernhard Burgener zu übernehmen und später an seine Mistreiter weiterzuveräussern. Seither wurde aber weiteres Geld in den Verein eingezahlt. Konkret geht es um insgesamt 11 Mio. Franken in zwei Tranchen. Zu diesem Zweck wurde bereits im Dezember 2021 die Horizon2026 AG gegründet. In den bislang veröffentlichten Bilanzen wurde das so eingeschossene Geld nie deklariert.

Brisant: Es wurde ein Darlehensvertrag mit besonderen Zahlungsmodalitäten aufgesetzt. Die Horizon2026 hätte an Transfer-Gewinnen partizipieren können. Damit sollte sie ein Return on Investment erhalten können. Allerdings betont Dan Holzmann gegenüber der "Basler Zeitung", dass dies nie geschehen ist: "Bei genauerer Betrachtung haben wir schnell gemerkt, dass dies in der unternehmerischen Situation des FCB keine Option ist – und haben uns dagegen entschieden." Stattdessen wurde den Darlehensnehmern ein tiefer Zins von 2,5  Prozent bezahlt.

Anfang 2024 flossen 8 der 11 Mio. Franken, um Liquiditätsengpässe zu überwinden. Zudem besteht mit der Intein AG eine weitere Gesellschaft, die dem FCB Geld zuführt. "Dabei handelt es sich um Basler Personen, die im Stillen bereit sind, dem FCB zu helfen", sagt Andreas Rey und ergänzt: "Wir vom FCB-Verwaltungsrat sind bei dieser Gesellschaft nicht involviert."

Weshalb aber wurde die Horizon2026 AG verheimlicht, wenn sie doch lediglich dazu diente, den FCB vor Liquiditätsengpässen und somit vor dem Konkurs zu bewahren? Ursula Rey-Krayer begründet: "Wir wollten nicht, dass man weiss, dass wir im Notfall Geld geben, weil das die Chancen auf dringend benötigte Unterstützung auf verschiedenen Ebenen mindert. Wir sind keine Mäzene, sondern um die Sanierung eines Clubs bemüht, der wieder selbsttragend funktionieren soll." Sie führt aus: "Wir haben uns ganz sicher nie bereichert – und wir würden nie etwas entscheiden, was für den FC Basel zum Nachteil wäre. Das würde auch keinen Sinn machen, der Club gehört uns ja, wir haben viel eigenes Geld darin." Zudem habe man auch nicht offenlegen wollen, wer wie viel Geld einschiesst.

Die FCB-Bosse geben auch zu, dass in der Vergangenheit diverse Geschäfte mit Firmen abgeschlossen wurden, an denen einige von ihnen beteiligt waren oder zu denen sie eine Verbindung hatten. Dies alles sei aber immer zum (finanziellen) Wohle des Klubs geschehen. Auch hier bleibt die Frage, weshalb es zunächst heftige Anschuldigungen und Vorwürfe von aussen geben musste, ehe endlich transparent kommuniziert wurde.

  psc       18 April, 2024 10:33
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