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Gegen das Kaskadenmodell
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Die Erzrivalen FC Basel und FC Zürich spannen zusammen

Die Erzrivalen FC Basel und FC Zürich machen im Kampf gegen das Kaskadenmodell im Schweizer Fussball gemeinsame Sache.

Die beiden Klubs geben gemeinsam mit dem FC Luzern eine weiterführende Erklärung ab, weshalb sie dieses Modell ablehnen und warum sie ihm den Kampf ansagen. Die Swiss Football League hat bereits ein Statement abgegeben, in dem sie sich ebenfalls gegen das Kaskadenmodell ausspricht und sich für das bestehende Hooligan-Konkordat stark macht.

Der FC Basel, der FC Zürich und der FC Luzern schreiben nun in ihrem gemeinsamen Communiqué auf ihren Webseiten, dass die "Tendenz seitens der Behörden zuletzt leider einseitig in Richtung pauschale Kriminalisierung von Fussballfans, Kausalhaftung und Kollektivstrafen" gegangen sei.

Dies sei "weder mit den jeweiligen Club-Chartas vereinbar noch verhältnismässig und zielführend. Aus Sicht der Clubs ist es wichtig, dass sich der Hauptfokus wieder vermehrt auf den konstruktiven Dialog unter allen Beteiligten richtet, um in diesem Spannungsfeld gemeinsam sinnvolle und zielführende Lösungen sowie Massnahmen zu erarbeiten."

Dialog mit Fankurven wichtig

Der Weg des Dialogs mit den Fankurven habe sich bewährt. Die KKJPD habe nun aber seit Beginn dieser Saison die Repressionsschraube gegen Fussballfans massiv angezogen. Die Vereine und die Liga würden bisweilen zu Statisten degradiert: "Anstatt den Dialog weiterzuführen und gemeinsam konstruktive Wege zu suchen, haben die Behörden einseitig Teile des Kaskadenmodells umgesetzt, ohne dass über dieses abschliessend befunden wurde."

Hervorgehoben wird im Statement diese Aussage: "Das Kaskadenmodell – wobei die Bezeichnung Kausalmodell zutreffender wäre – suggeriert eine Handlungsmöglichkeit bzw. eine Handlungspflicht der Clubs, welche in diesem Umfang schlicht nicht besteht. Unabhängig davon, welche Anstrengungen ein Club unternimmt, um zur Vermeidung von Konfliktsituationen beizutragen, verbleibt die vollständige Verantwortung nach dem Kaskadenmodell bei den betroffenen Clubs."

Das Modell würde auch einen erheblichen Eingriff in die Autonomie und die Wirtschaftsfreiheit der betroffenen Clubs darstellen, der nicht verhältnismässig und nicht gerechtfertigt sei.

Massnahmen würden zudem auch die falschen Exponenten - nämlich die friedlichen Fans und die Clubs - betreffen.

Die Vereine fordern die KKJPD dazu auf, das Kaskadenmodell zu verwerfen: "Die Clubs betonen aber gleichzeitig, dass sie uneingeschränkt Hand bieten, damit gewaltbereite und gewalttätige Einzelpersonen im Rahmen der Einzeltäterverfolgung konsequent durch die zuständigen Behörden identifiziert und bestraft werden können. Das Abschieben dieser Verantwortung auf die Clubs erachten wir als gesetzeswidrig und unfair."

  psc       14 März, 2024 15:23
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