Datenanalyse revolutioniert die Talentförderung im Schweizer Fussball
Technologien und Plattformen im Einsatz
Es ist ein sonniger Samstagvormittag in St. Gallen. Auf dem Trainingsplatz der Nachwuchsakademie des FC St. Gallen dirigiert ein junger Trainer eine Gruppe U15-Spieler durch ein intensives Passspiel. Neben ihm steht kein Altprofi, der mit geschultem Auge Talente sondiert, sondern ein Analyst mit Laptop. Auf dem Bildschirm sind Heatmaps, Laufdaten und Passwinkel.
Früher wurde ein Trainer aufgrund seiner Erfahrung geschätzt. Es ging vor allem darum, dass er gute Entscheidungen aus dem Bauch heraus treffen konnte und immer bestens über seine Spieler und die gegnerische Mannschaft Bescheid wusste.
Heute gibt es handfeste Fakten, Zahlen, Statistiken und Daten, mit denen Schweizer Fussballclubs wie der FC Zürich, die Grasshoppers und der FC St. Gallen arbeiten. Sie nutzen GPS-Tracker mit derselben Natürlichkeit wie früher lediglich Aufnahmen des Teams geschaut wurden. Sie verwenden zum Teil sogar die künstliche Intelligenz und Prognosen, die von den von ihr gestützten Plattformen ausgespuckt werden.
Das Ziel ist dabei vor allem, junge Talente zu fördern. Erkennt man das Potenzial eines Spielers schon in den Kinderschuhen, kann man sein Talent gezielter fördern und möglicherweise in den nächsten grossen Star investieren.
Für Fans ist die Verwendung der künstlichen Intelligenz schon seit einer Weile normal. In Online Casinos wie Casino Peaches bekommen Spieler dank KI speziell auf sie zugeschnittene Angebote und auch die Support-Bereiche werden von ihr optimiert.
Es ist also eigentlich kein Wunder, dass diese bahnbrechende Technologie nun auch hier Einzug nimmt. Und wer sich als Team behaupten möchte, sollte auf jeden Fall mitziehen. Denn kaum etwas ist schlimmer, als im Fussball auf der Strecke zu bleiben.
Aber wie sieht es eigentlich aus, wenn sich ein Trainer plötzlich auf diese neuen Daten verlässt und seine persönliche Analyse und sein Bauchgefühl stärker mit ihnen hinterfragt? In der Praxis bedeutet das vor allem, dass jeder Sprint, jeder Richtungswechsel und jedes Duell erfasst wird. Ein Spieler kann sich nicht mehr verstecken oder sein Training halbherzig abarbeiten, denn alles ist plötzlich in den Daten dargestellt, so brutal das auch klingen mag.
Mit Hilfe von Positionsdaten lässt sich zum Beispiel erkennen, wie sehr sich ein Spieler im Pressing engagiert. Und auch physische Daten wie die anaerobe Schwelle oder das Laufverhalten unter Belastung können live ausgewertet werden. Noch vor wenigen Jahren war das exklusivem Profimaterial vorbehalten, aber heute ist es Teil des Akademiealltags und einer der Faktoren dafür, dass das Level überall steigt.
Besonders spannend ist die Kombination dieser Daten mit historischen Spielerprofilen. So lässt sich nämlich modellieren, ob ein 16-jähriger Innenverteidiger mit bestimmten Leistungsdaten eher dem Profil eines Akanji oder eines Elvedi entspricht. Daraus entstehen Prognosen, förderbasierte Entwicklungspläne und individuell abgestimmte Trainingszyklen, die einen immensen Unterschied in der Entwicklung des Spielers machen können.
Ein Blick auf die Resultate zeigt nämlich, dass sich der Aufwand lohnt. Der FC Zürich hat in den letzten Jahren mehrfach von Transfers junger Spieler profitiert, die mit Hilfe datenbasierter Analysen gefördert wurden.
So wurde beispielsweise der talentierte Mittelfeldspieler Fabian Rohner systematisch aufgebaut und sein Spiel durch Feedbackschleifen mit Video- und Bewegungsdaten verbessert. 2023 folgte der Wechsel zum SC Freiburg, und zwar für eine Summe, die dem FCZ ganz neue Spielräume öffnete.
Und eine ähnliche Geschichte kann man in Basel miterleben, wo die U21 gezielt auf ein Positionsspiel vorbereitet wird, das dem der ersten Mannschaft entspricht. Mithilfe von Performance-Dashboards werden tägliche Fortschritte messbar gemacht. Wer sich hier durchsetzt, hat reale Chancen auf einen Platz im Profikader, und das ist schließlich der Traum vieler junger Fussballspieler.
Und dann ist da noch die Geschichte von Loris, einem jungen Stürmer aus Winterthur. Seine Karriere begann unspektakulär, bis eine Datenanalyse zeigte, dass er in Drucksituationen überdurchschnittlich viele gute Entscheidungen traf. Heute spielt er in der Challenge League und ist fester Bestandteil seiner Mannschaft.
Finanzielle Vorteile und ethische Fragen
Was aus sportlicher Sicht sinnvoll ist, zahlt sich auch wirtschaftlich aus. Transfers von gut ausgebildeten Talenten bringen Einnahmen, die für kleinere Schweizer Clubs überlebenswichtig sind. Die Swiss Football League hat deshalb selbst ein Datenportal etabliert, über das Vereine Leistungswerte vergleichen und anonymisierte Benchmarks einsehen können.
Ein Nebeneffekt ist, dass auch Investoren, zum Beispiel aus dem Ausland, einen strukturierteren Blick auf die Potenziale von Spielern erhalten. Sie können in Zahlen und Fakten sehen, was der Spieler erreichen kann, den sie genauer unter die Lupe nehmen.
Das macht Engagements in den Nachwuchsbereich attraktiver und planbarer. Die Wertschöpfungskette beginnt im Schweizer Fussball heute also immer früher, nämlich mit jedem Sprint eines 14-Jährigen auf dem Kunstrasen.
Aber so beeindruckend die Technik ist, sie hat auch ihre Schattenseiten. Was passiert mit den Daten, wenn ein Spieler den Verein verlässt? Wer haftet bei Fehlinterpretationen? Und wie viel Algorithmus verträgt die persönliche Entwicklung eines Jugendlichen?
Gerade bei Minderjährigen gelten strenge Datenschutzregelungen. Einige Vereine arbeiten daher mit externen Ethikbeiräten oder Elternvertretungen zusammen, um über die Nutzung von Leistungsdaten transparent zu informieren. Denn eines ist klar, Talente sind keine Datensätze, sondern Menschen mit Potenzial und Geschichte.
Die digitale Transformation des Schweizer Nachwuchsfussballs ist also in vollem Gange. Datenanalysen und neue Tools zeigen exemplarisch, wie strukturierte Informationen neue Perspektiven eröffnen, wenn sie eben verantwortungsvoll genutzt werden.
Was bleibt, ist der Mix aus Technik und Menschlichkeit, Analyse und Bauchgefühl. Und der Moment, in dem ein Scout auf dem Trainingsplatz kurz inne hält, weil er sieht, wie ein Junge nicht nur richtig läuft, sondern auch den Ball mit einem besonderen Gefühl spielt. Genau da beginnt Talent. Und genau da kann moderne Technologie helfen, es nicht zu übersehen.