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DFB-Gipfeltreffen: Jogi Löw bleibt - das muss er verbessern

Am Montag traf sich Bundestrainer Jogi Löw (60) in Frankfurt mit Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff (52), DFB-Präsident Fritz Keller (63), Vize Peter Peters (58), Vize Rainer Koch (61) und Schatzmeister Dr. Stephan Osnabrügge (50). Dabei ging es um die Zukunft des Coaches. Dieser bleibt wie erwartet im Amt, muss aber bestimmte Kritikpunkt ausmerzen.

In einer Medienmitteilung schreibt der Verband am Montagnachmittag: "Das DFB-Präsidium hat am heutigen Montag in einer Telefonkonferenz einvernehmlich festgehalten, den seit März 2019 eingeschlagenen Weg der Erneuerung der Nationalmannschaft mit Bundestrainer Joachim Löw uneingeschränkt fortzusetzen."

Trotz der jüngsten 0.6-Schlappe gegen Spanien in der Nations League geniesst der Bundestrainer also das volle Vertrauen. Es gibt aber einige Kritikpunkte, denen er sich widmen muss. Der DFB hält fest: "Die Mitglieder des Präsidialausschusses stellten übereinstimmend fest, dass die hochqualitative Arbeit des Trainerstabes, das intakte Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer sowie ein klares Konzept für das bisherige und weitere Vorgehen zählen. Ein einzelnes Spiel kann und darf nicht Gradmesser für die grundsätzliche Leistung der Nationalmannschaft und des Bundestrainers sein."

Mannschaftsintern geniesst Löw weiterhin viel Unterstützung - vor allem von der Fraktion der Weltmeister 2014 um Manuel Neuer, Toni Kroos, Matthias Ginter, Julian Draxler. Allerdings werden gewisse taktische Massnahmen hinterfragt. Zuletzt hat der Coach zu viel experimentiert und das Team vor allem defensiv zu wenig geordnet agieren lassen. Spieler sind mit ihren Rollen teilweise überfordert, es wird mehr Einflussnahme von der Seitenlinie gefordert.

Ausserdem erachten einige Löw als zu emotionslos. Trotz des desolaten Auftritts gegen Spanien gab es von ihm kaum Impulse von aussen. Stattdessen resignierte er fast ein wenig. Dies soll sich nicht mehr wiederholen.

Die Ansprachen vor den Spielen und auch in den Halbzeitpausen werden hingegen weiterhin positiv aufgenommen. Da soll Löw seine Spieler auch emotional erreichen und motivieren können. Verbessert werden soll dafür das Training, das zuletzt wenig intensiv gewesen sein soll. Zudem gab es kaum Gelgenheiten für taktische Trainings. Dies hat allerdings auch mit den vielen Spielen zu tun. Zuletzt gab es innerhalb von gut einer Woche gleich drei Spiele. Im März und vor allem in der unmittelbaren EM-Vorbereitung gibt es wieder deutlich mehr Zeit.

Offiziell kommunizieren will der DFB seine Entscheidungen und Massnahmen am Freitag.

  psc       30 November, 2020 15:51
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