4-4-2
Enttäuscht & verärgert
News

Jogi Löw kritisiert die DFB-Führungsspitze

Der deutsche Bundestrainer Jogi Löw hat am Montagnachmittag einen mit Spannung erwarteten Auftritt: An einer Pressekonferenz hält er mit Kritik an seinen Vorgesetzten nicht zurück.

Der 60-Jährige ist enttäuscht und verwundert darüber, dass Details aus internen Gesprächen mit dem DFB-Präsidium in den vergangenen Wochen an die Öffentlichkeit gelangt sind. Manches davon hätte auch nicht gestimmt, führt Löw aus. "Ich habe mich sehr darüber geärgert, dass viele Dinge nach der ersten Pressemitteilung an die Öffentlichkeit geraten sind", sagt er. Dies habe er DFB-Präsident Fritz Keller noch einmal klipp und klar gesagt. Nun sei die Sache aber erledigt.

An die Qualität seiner Mannschaft glaubt Löw weiterhin. Deshalb denkt er auch nicht daran, den Bettel hinzuschmeissen. Im Gegenteil: Man habe 2019 einen Umbruch angestossen. Von diesem Weg ist er weiterhin überzeugt, Rückschläge seien einkalkuliert gewesen. Löw ist der "absoluten Überzeugung", dass die Spieler über ausreichend Potenzial verfügen. Nun gelte es auch nach vorne zu blicken. Die Spieler seien stets mit grosser Freude und Euphorie eingerückt. Sie hätten auch weiterhin den Willen, das Beste für Deutschland zu geben. Das sei nicht immer geglückt, aber die Spieler würden sich davon nicht aus der Bahn werfen.

Zur Frage einer Rückkehr der Weltmeister Thomas Müller, Mats Hummels und Jérôme Boateng äusserte sich der Weltmeistertrainer nicht eindeutig. Zum jetzigen Zeitpunkt sehe er keine Veranlassung, sie zurückzuholen. Die Türe ist aber weiterhin offen: "Ich habe heute keine Ahnung, wie die Situation im März ist. Ich hoffe, dass alle Spieler gesund über den Winter kommen", so Löw. Wenn er und das Trainerteam allerdings im nächsten Jahr das Gefühl haben, dass eine Rückkehr des Trios der Mannschaft im Sinne des grösstmöglichen Erfolgs helfen könnte, würde er dies sehr wohl in Betracht ziehen. Kontakt hatte er zu den drei Spielern bislang nicht.

  psc       7 Dezember, 2020 16:42
CLOSE