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Statt hässlichem Rasgrad
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Die Eliteliga wäre gar keine so schlechte Idee

Man bedauert die Zuschauer, die für ihre Tickets tief in die Taschen griffen: Das erste Spiel der Champions League-Gruppenphase des FC Basel gegen die Bulgaren von Ludogorets Rasgrad war alles andere als ein Leckerbissen.

Doch sollen hier jetzt nicht das fehlende Glück, die Trägheit des FCB vor dem gegnerischen Tor oder die fehlenden Abschlüsse kritisiert werden, sondern das unsägliche Spiel des Gegners.

Unsportlichkeit als Weg zu sportlichem Erfolg

Von einem Gruppengegner in der Champions League darf oder muss man sich mehr erhoffen. Was Rasgrad auf den Basler Rasen gebracht hatte, war der Königsklasse schlicht nicht würdig. In der zweiten Halbzeit hiess die Taktik: Ball nach vorne schlagen und nach dem Kopfballduell gegen die stets höher springenden Balanta oder Suchy einfach hinfallen und liegen bleiben. Aus jeder Mücke einen Elefanten machen, wenn man dadurch Zeit gewinnen kann.

Spieler, die eine Anzeigetafel vor ihrer Auswechslung auch nach dem dritten Hinweis eines Baslers nicht entziffern können, sollen sich bitte bei "Lesen und Zuhören für Anfänger" und nicht bei "Champions League" eintragen. Und wenn Rasgrad-Verteidiger Minev nach einem fairen Zweikampf mit Renato Steffen einen ermunternden Klaps auf dem Po erhält, sich deswegen aber am Boden wälzt und eine Tätlichkeit moniert, dann hat das nichts mehr mit Sport zu tun.

Dann lieber weniger Champions League, dafür aber richtig

Wenn eine offene, den kleinen Klubs zugewandte Champions League bedeutet, dass Teams, die spielerisch nichts zeigen ausser aggressiven Zweikämpfen und unfairem Zeitspiel, dann bevorzuge ich eine Eliteliga im Sinne von Karl-Heinz Rummenigge. Rasgrad kommt aus Bulgarien, das im UEFA-Ranking auf dem 28. Platz steht. Nichts gegen Underdogs, aber eine solche Leistung wie die des gestrigen Gegners will keiner sehen.

Auch wenn der Schweizer Meister in Zukunft Gefahr läuft, nicht mehr direkt qualifiziert zu sein, wäre eine Gruppe mit Inter Mailand oder Villareal (beide in ihrer Liga viertplatziert) um Längen attraktiver, als Spiele gegen solche unsportlichen Bulgaren. Es heisst ja Champions League und nicht "eigentlich sind wir schon mit dem FCB komplett überfordert, wollen uns aber mit Unsportlichkeiten immerhin einen Punkt über die Ziellinie retten"-League.

Schade, dass mir der Schiedsrichter in diesem Punkt offenbar nicht zugestimmt hat und weder das Zeitspiel, noch die sonstigen Unsportlichkeiten, noch die übermässige Aggressivität im Mittelfeld, sei es durch Basler oder Bulgaren, härter bestraft hat. Da käme nun ein Zitat von Büne Huber gelegen, doch diese Worte wären nicht mehr jugendfrei.

Ein Kommentar von David Simmen

  dsi       14 September, 2016 11:18
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