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Mit Knieschmerzen gespielt
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Bouna Sarr kam Abgang bei Bayern "nie in den Sinn"

Der französische Rechtsverteidiger Bouna Sarr ist beim FC Bayern schon seit längerem ausser Rang und Traktanden gefallen. Trotz nur sehr geringen Einsatzzeiten ist ein Transfer für den 29-Jährigen nie ein Thema gewesen.

Sarr stiess im Oktober 2020 am Deadline Day von Olympique Marseille zu den Münchnern. Seither bestritt er gerade einmal elf Bundesligaspiele und nur deren vier über 90 Minuten. Tatsächlich sah es zu Beginn für den Franzosen aber ziemlich gut aus. Der damalige Trainer Hansi Flick sprach ihm viel Mut zu, wie Sarr im Interview mit "L'Équipe" verrät: "Ich hatte die besten Voraussetzungen. Trainer Flick sagte zu mir: ‚Du bist das Profil, auf das ich gewartet habe. Ich habe dich nicht als Zweitbesetzung geholt, sondern als zweite Nummer eins. Wenn du gut bist, wirst du spielen.'"

Prompt kam der Rechtsverteidiger während einer Absenz von Benjamin Pavard auch zu einigen Einsätzen. Sarr spielte damals unter grossen Schmerzen: "Was die Leute nicht wissen, ist, dass ich mit zusammengebissenen Zähnen spielte. Mein Knie schmerzte, ich nahm vor jedem Spiel Entzündungshemmer." Vor einem 3:2-Sieg bei Borussia Dortmund im November 2020 habe er sich im Training verletzt. Es habe jedoch keinen anderen Rechtsverteidiger gegeben: "Ich musste trotz der Schmerzen spielen. Eine sehr durchschnittliche Leistung, wir gewannen 3:2. Als ich nach Hause ging, sagte ich zu mir selbst: 'Aber wie soll ich das machen? Ich war heute nicht gut, mein Knie tut immer noch weh, wie geht es weiter?'"

Im Anschluss an jenes Spiel sollte der Abwehrspieler sogar zur französischen Nationalmannschaft einrücken, sagte dann allerdings ab. Die Knieprobleme plagten ihn während der gesamten Spielzeit weiter. In der Folge kam er kaum mehr zum Zug. Ein Abgang sei ihm dennoch "nie in den Sinn gekommen".

Auch in dieser Saison bestritt Sarr lediglich im DFB-Pokal eine Partie über die volle Distanz. Im Januar will er mit dem Senegal den Afrika Cup bestreiten und endlich Spielpraxis sammeln. Danach kehrt er erst einmal nach München zurück, wo sein Vertrag bis 2024 läuft. Im Sommer will er dann Bilanz ziehen. Dann könnte erstmals auch das Thema Transfer in den Vordergrund rücken: "Ich werde im Juni mit Bayern Bilanz ziehen. Ich habe das in Marseille schon einmal erlebt. Bayern ist ein Verein von grossem Format, da wird weniger nachsichtig gehandelt. Von einem Spiel zum nächsten muss man sein Bestes geben."

  psc       16 Dezember, 2021 11:22
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