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Stammplatz in der nächsten Saison?
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Gregor Kobel: Das grösste Goalietalent der Bundesliga ist Schweizer

Das vielleicht grösste Goalietalent der Bundesliga stammt aus der Schweiz: Gregor Kobel dürfte spätestens im Sommer eine Rolle als Nummer 1 winken.

„Er ist für sein Alter schon sehr weit“, hatte Michael Rechner, Goalietrainer der TSG Hoffenheim, kürzlich gesagt. Gemeint war der Anfang Dezember 20 Jahre jung gewordene Gregor Kobel, der in dieser Spielzeit hinter Oliver Baumann die Nummer 2 bei den Kraichgauern ist.

Der 1,93 Meter Hüne kam in der Hinrunde zwar nicht in der Bundesliga zum Zuge, überzeugte aber bei zwei DFB-Pokalspielen sowie beim 1:1 in der Europa-League-Gruppenphase gegen Ludogorets Razgard. „Aufgrund seiner positiven Entwicklung hat er auch Einsatzminuten erhalten. Er wird seinen Weg gehen“, so Rechner weiter.

Steiler Weg nach oben

Bereits in der vergangenen Spielzeit nahm Schweizer U21-Nationalkeeper, damals noch als Schlussmann der Regionalliga-Mannschaft, regelmässig am Training des Bundesligisten teil. Damals hatte U23-Trainer Marco Wildersinn bereits prognostiziert, dass Kobel wohl einer derjenigen sein wird, der den Sprung im Sommer zu den Bundesligisten schafft. „Er hat natürlich einen kleinen Schritt gemacht und damit gute Chancen. Das Ziel ist es ja aber, unsere Nachwuchsspieler dauerhaft zu etablieren. Zu sagen, ´Der schafft es auf jeden Fall`, ist schwer. Die entscheidenden Fragen sind: Entwickelt er sich so weiter wie bisher? Behält er den Blick für das Wesentliche? Das kommt immer auch auf den Spieler an“, so Wildersinn. Und er sollte Recht behalten.

Diese erste Hürde hat der 20-Jährige gemeistert. Und seine „positive Entwicklung“ seit seinem fixen Wechsel im Sommer 2016 von den Grasshoppers zur TSG (vorher bereits für 2 Jahre an die U19 der TSG ausgeliehen) ist auch anderen Vereinen nicht entgangen. Im Sommer hatte er die Möglichkeit, sich als Stammkeeper einem anderen Klub anzuschliessen. „Drei Bundesligisten und ein Klub aus Österreich hätten ihn gerne als Nummer 1 installiert“, erklärte Berater David Degen. Letztlich kam es aber nicht zu einem vorzeitigen Abschied, stattdessen geht es für den Schweizer weiter bei der TSG voran. Schliesslich hat er den Kraichgauern auch einiges zu verdanken.

Der Wechsel zum richtigen Zeitpunkt

„Hoffenheim hat sich sehr um mich bemüht. Der Wechsel sei der richtige Schritt gewesen“, erklärte Kobel im Sommer im Gespräch mit „Blick“. Bei GC sei seine Perspektive auf einen Platz im Kader sehr gering gewesen, Roman Bürki damals dort noch die klare Nummer 1. Dass sich seither einiges auf der GC-Goalie-Position geändert hat, ändern aber nichts an seiner Entscheidung: „Ich bereue nichts.“

Sein aktueller Kontrakt läuft noch bis Sommer 2020. Dass er diesen auch erfüllt, hängt sicher von seiner Rolle in den kommenden Jahren ab. Aktuell ist Oliver Baumann (27, Vertrag bis 2021) gesetzt. „Klar ist, dass Gregor in der kommenden Saison zu mehr Spielpraxis kommen muss“, so Berater Degen.

Schnuppert Luft in der A-Nati

Als kooperativ bezeichnete ihn vor einem Jahr U21-Nati-Trainer Heinz Moser. „Er ist sehr präsent auf dem Spielfeld und hat eine gute Schnelligkeit“, zählte er nur einige seiner Stärken auf. Im Mai stand der Goalie erstmals im Kader der A-Nationalmannschaft. In der Partie gegen Weissrussland kam der U21-Nationaltorwart aber noch nicht zum Einsatz. Wenn er sich allerdings weiter so gut entwickelt, werden sich die Konkurrenten Yann Sommer, Marwin Hitz oder Roman Bürki jedoch darauf einstellen müssen, dass mit Kobel ein junger Schlussmann mächtig Druck auf sie aufbaut. (mic)

  psc       28 Dezember, 2017 15:25
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